Zerschnittene GedankenIch vermisse die kleine blaue Scherbe, |
ach so...weil blau in gelb gibt grün, grün ist das gegenteil von rot und das hast du extra so verfasst, wegen der ironie daran, seh ich das richtig?
=&D
mir gefällt das mit den farben, das ist eine gut zugängliche darstellungsform, insbesondere für inhaltlich derart ambitionierte texte. ich finde auch, dass dieser text gerade durch seine kürze überzeugt und er ist nicht zu persönlich gelungen geschildert, das ermöglicht mehr raum für eigene interpretationsweisen.
Na ja, das mit den Farben lassen wir einfach mal so stehen-:)
Nicht zu persönlich verfasst...nun, ich denke, dass das schon ziemlich persönlich geschildert ist, aber SVV ist natürlich auch immer eine sehr persönliche und individuelle Sache. Davon mal ab ist es aber auch eben kein gerade seltenes "Phänomen" und das Öffnen für solche Zeilen findet in einem solchen Spektrum eher statt, als wenn ich z.B. gesellschftlich bedingte Mängel der Umwelt thematisiere und damit quasi eine Anklage über die Bühne jage, um deren Hintergrund jeder im Grunde weiss und der aus eben diesem Aspekt heraus oft auf Ablehnung stößt.
In diesem Text hier habe ich niemandem die Schuld für solches Verhalten zugewiesen, ausser mir selbst vielleicht.
Mag sein, dass er dadurch für Aussenstehende "angenehmer" zu lesen ist als das meiste, das ich so von mir gebe...
^.^
aber ein jeder liest doch mehr als nur die worte, die geschrieben sind, sonst bräuchte es doch keiner lyrik! und auch anklagen sind nicht von bedeutung, sondern eben jene interpretation dazu!das was lyrik ist, ist eine form von ausdruck, das was real zu diesem text veranlasste, eine andere..welche mehr kommunikation zulässt, bleibt offen und immer wieder autor und leser, sein und seiendem überlassen
ich weiß nicht, ob ich sagen würde, daß dieser text sich angenehm liest.. aber seine sehr persönliche natur läßt ihn mir auf jeden fall näher sein als viele deiner anderen, vielleicht eben weil die schuldzuweisungen fehlen. gelbes blut ist als bild wirklich widerwärtig, und in diesem sinn vermutlich gerade dadurch gelungen.
manchmal erscheint mir papyros irgendwie wie ein suizidalen-forum.. aber ja, der text ist gut, selbst sprachlich..
...nur das mit dem "Suizidalen-Forum" hätte ich vielleicht noch ganz gern näher von dir erläutert, ..
Beziehst du das auf eine eher allgemeine Stellungnahme und damit auf Zeichen der Zeit, die sich nicht zuletzt in künstlerischem Ausdrücken wiederscheinend spiegeln und sich bereits finden lassen an allen zugänglichen Orten (selbst hier auf little papyros), oder sollte das nur wieder so eine spitze Anspielung von dir sein?
-;D
muss das echt erläutert werden..?
das einzige, waqs ich damit feststellen wollte, ist eine gewisse, sich andeutende häufung von texten mit suizidalen anspielungen. ich würde daraus keine gesamtgesellschaftliche tendenz ableiten, noch war es als spitze irgendeiner art gemeint. lediglich feststellung. im übrigen empfinde ich dieses sogar als einen ganz gelungenen vertreter seiner art..
Nun ja...aus dieser deiner Feststellung musst du doch wohl auch irgendwelche Schlüsse für dich ziehen können...oder irre ich mich da?
Entschuldige mein Rumgebohre, is echt ne ätzende Eigenschaft.
-;D
Interessiert mich halt mal...
was möchtst du jetzt von mir wissen? ob ich bisweilen drüber nachdenke, mir die adern aufzuschneiden? nein, von allem wäre das wohl meine letzte handlung.. aber mal im ernst, ich weiß nicht recht, was du von mir hören möchtest. welche schlüsse soll ich aus der feststellung, daß auf papyros bisweilen suizidale tendenzen zum ausdruck gebracht werden, für mich persönlich ziehen?
Irgendetwas zum Geist der Zeit vielleicht?!?
nachbohren finde ich völlig okay, aber du fragtest nach schlüssen, die ich für mich daraus ziehe.. in bezug auf den zeitgeist?!?
hat dieser denn eine veränderung erfahren? depression gitb's nicht erst seit gestern, scheitern an der gesellschaft ist auch nicht ganz neu.. also umgedreht, denn wenn du mich konkret danach fragsr, mußt du ja zumindest selbst eine meinung oder einen erwartungshorizont haben. welche schlüsse auf den zeitgeist läßt das deiner meinung nach zu?
Ich glaube, du kennst meine Antwort darauf...nicht oder?!?
die karten auf dem tisch sind wie das leben - gut gemischt und doch gezinkt. pass auf, dass du deine chance nicht vertust!
nein, sonst würde ich nicht fragen.. ich gehe aber davon aus, daß wir geteilter meinung sein könnten, also überlasse ich es dir, es zu schildern, oder es zu lassen..
Du gehst davon aus, dass wir geteilter Meinung sein könnten?
Dann musst du dir doch rein theoretisch auch ein Bild davon machen können, was ich zu antworten wüsste...oder eben auch nicht-:)
Selbstmord hat zumeist sehr persönliche Hintergründe, doch diese hängen auch genauso oft mit weltlichem Schmerz zusammen - das sieht ein B. mit nem K. dass das so ist. Die Persönlichkeit ergibt sich zu gewissen Graden eben auch aus den gesellschaftlichen Bedingungen. Dass wir mit unserer schönen bunten Plastikwelt ziemlich am Ende unserer Karriere auf Terras Antlitz sind, merken wir vor allem an den Regeln, die das von Menschen erdachte System uns auferzwingt. Unsere Seelen dürsten nach frei wählbarer Existenz, stattdessen bietet die Realität ihnen simpel müßige Ersatzoptionen, die alle im Grunde sehr sinnlos erscheinen. Von allen Seiten Beschneidung, Begradigung - simpel müßiger Anpassungszwang. Die letzte Freiheit wird der Tod sein, wenn das Leben derartig gegenständliche Formen annimmt, das können wir erfassen und begreifen, wenn unsere emotionale Wahrnehmungsgabe dies zulässt. Solche Individuen, die in diesem besonderen Feld des Bewusstseins besonders 'begabt' sind, tendieren in solchen Zeiten, eine Ära der Selbstgeißel für sich einzuleiten. Sie ist die Ausgeburt unserer Ausbeutung und umso mehr wir raffen von diesem Planeten, desto mehr raffen wir uns selbst dahin.
Bis hier hin könnten wir uns einig sein, nicht oder?
Nur dass ich empfinde, dass der Freitod eine edle Angelegenheit ist. Damit wirst du dich jedoch nicht anfreunden können...?
Aber vielleicht kannst du es ja trotzdem zumindest in gewisser Weise nachvollziehen, auch wenn es dir nicht gefällt. Mir gefällt's auch nicht immer, darum...
v.v
worin liegt der sinn, wenn wir unsere welt vernichten?
worin liegt der sinn, wenn man sich selbst zerstört?
kaputte welt - zerplatzte illusionen...
kaputte träume - über all nur perversionen...
danke für diese kurze darlegung des materialismus.. daß das system von menschen "erdacht" ist, würde ich nicht unterschreiben, das zu dikutieren ist an dieser stelle aber n bisl abseitig. ansonsten kann ich dem ersten teil in der tat mehr oder weniger zustimmen.
ich habe dem menschen im übrigen nie das recht zum suizid abgesprochen, im gegenteil, ich bin überzeugt, daß die hoheit über eines jeden leben mehr oder minder bei jenem selbst liegt. als edel würde ich den suizid nicht beschreiben, dafür sind zuviele intentionen für eine derartige tat denkbar, um es schlicht mit einem - in gewisser hinsicht auch euphemistischen - begriff wie edel zu belegen. aber für mich ist da noch ein großer unterschied zwischen dem von dir beschriebenen suizid und dem an anderer stelle von dir proklamierten "verordneten" suizid "unwerten" lebens zur entlastung der erde..
und e.c.: ich denke, keiner (im wesentlichen) hat die intention die welt zu vernichten, ergo kann man da nicht die sinnfrage stellen. die vernichtung der welt als lebensraum (nicht nur für menschen) ist lediglich das nebenbeiprodukt der gesellschaftlichen organisation, nicht das intendierte ziel. man muss sich also fragen, warum ist menschliches zusammenleben in einer art organisiert, die beinahe zwangsläufig in der vernichtung der welt mündet..
Intention scheint zur Zeit dein Lieblingswort zu sein, wot?
-:D
Ähm...ja, du meintest sicher XY's Stellungnahme zu dem Thema unter "Gedanken des Todes...", richtig? Ich seh das zwar nicht in allen Teilen genauso wie sie, aber sie hat nie etwas von "verordnetem" Suizid erwähnt; ich kenne ihre Ansichten und weiss daher, dass das, was sie meint sich auf aktive Sterbehilfe in "erweiterten Bereichen" bezieht, mit anderen Worten ausgedrückt - Selbstmord sollte staatlich gefördert werden, also wenn z.B. Heiner und Rita nicht mehr glücklich sind und ihre Existenz für sie keinen Sinn mehr ergibt, ihnen aber der Schneid fehlt, sich selbst das Leben zu nehmen, dann sollte es Behörden geben, die sie für ein solches Unterfangen als Anlaufstelle nutzen könnten, du verstehst? Ich finde die Idee so gesehen gar nicht mal übel und dass es zwangsläufig dadurch zu einer steigenden Reduktion unseres Artbestandes kommt, kann ich auch nicht als schlecht gedacht einstufen.
An dieser Stelle noch eine Antwort an Stelle von E.C.114:
Was meinst du, .. , könnte es sein, dass es daran liegt, dass viele führende Persönlichkeiten unserer Gesellschaft (in der Tat!) satanischen Organisationen angehören, dass unser gesellschaftliches Beieinander in derart auf Untergang abzielende Art organisiert ist?!?!?!
lieblingswort? ja, vielleicht, aber eher unbeabsichtigt.. gut, eventuell war es nicht in der form gemeint, aber wie dem auch sei, jede from der institutionalisierung des suizides wäre mir im endeffekt suspekt. diese letzte these würde ich so definitiv nicht formulieren, außer du meinst mit satanisch die lobbyverbände der wirtschaft;).. nein, das klingt mir alles zu sehr nach illuminaten und verschwörung. ich denke, die gesellschaftliche organisation entzieht sich der direkten einflußnahme einzelner menschen oder verbände/gruppen, selbst wenn diese an den schaltstellen der "macht" sitzen. ich denke, gesellschaft ist ein prozess von selbstorganisation basierend auf gruppenkonsens und als solches immer konservativ da auf eigene aufrechterhaltung bedacht. eingeschliffene strukturen sozusagen, aus deren fahrrillen man eben nicht so leicht wieder hinauskommt.
in dem gedicht wird verantwortung von sich selbst abgeschoben - sehr emotionales und destruktives thema; mir persönlich zu autobiographisch. aber gut beschrieben. lg.