Samuel und die HundeseeleDie Hand zu seiner Linken umbunden von festem Garn zieht er reissend den Keil über sein Auge. Glitzernder Kristall löst sich von der Wunde, tropft zu Boden und tätowiert die Dielen zu seinen Füßen mit prickelndem Kuss. Der Thron, den er sich zum Weib genommen, umschließt seine weite Erhebung; darin liegt seine Regung, trinkend von leidlicher Spitze. Die Wiege der Dämmerung, zwitscherndes Zwielicht umstreitet das Wanken, drängt Stolz in die Wunde und ein Sturm stellt mit seinen wehenden Lippen kühl das Formwort seines Namens. |
...'sch weiss, 'sch weiss...
wenig poetisch, dafür aber mal (von mir) ungewohnt positiv ^.^
...oder nicht oder was?!
Positiv?!? Und das sagst du im Bezug zu einem Text über einen Fixer? Poetisch find' ich die Worte schon, nur ob sie positiv gewertet werden können...hm. KANNST du überhaupt positive Texte schreiben? Ich meine so richtig, mit Sonne drin und so.
-;D
Der Schatten, der Schmerz, die Wut und das Blut
Bedingen das Licht erst und sind folglich gut
Hier kommt die Sonne, schwarz wie der Teer
Die Welt, wie sie IST und nicht, wie sie wär'
...ich hoffe, das beantwortet deine Frage. Obwohl ich mich doch schon wundern muss, dass ausgerechnet DU sie stellst, XY.
o Muse, o Muse!
wow
Prosa
schön
den zweiten Teil des Satzes mit der Nährung verstehe ich gar nicht. Ich vermute ein fehlendes Wort oder einen Tippfehler.
Die Nährung (in diesem Sinne das H für die Geistsuppe) weicht über in Verschmelzung bedeutet, dass von dem Aufegsogenen restlos ALLES absorbiert werden soll, ferner also kein Tippfehler ^.^ es geht weniger darum, sich aus einem Grundbedürfnis nach Frieden heraus zu befriedigen, als mehr darum, sich den Augenblick einer wahrhaftigen Eigentlichkeit zu vertiefen, denn NIX und NIEMAND müsste je mehr leiden in dieser Welt, wenn es das Glück und den Frohsinn in ihr nicht gäbe, ist doch so. Nicht oder?!?
Das Kunstwort Nährung, als Mischform von Nahrung, Nehrung und Näherung eben, irritierte mich nicht. Im Gegenteil gratuliere ich dazu! Nehrung als ein schmales Stück des Landes, das ins Meer reinragt, bzw. durchragt, überquert.
Mir ist nicht klar, was das Subjekt für "wandeln" ist für den zweiten Teil des Satzes, wegen des "tröstlicher". Soll es heißen, das eine (Nähe) tröste besser als das andere (Nährung)? Es neige erst über und wandle dann?
Dann: Heureka!
Philosophisch-Ästhetisch stimme ich dir nicht zu.
Ich glaube, dass glückliche Gefühlslagen wie Geborgenheit, nicht durch deren Mangel mitdefiniert sind. In der (erwachsenen) Welt der Begrifflichkeiten, die eher dialektisch-konstruiert ist, hättest du wohl recht. Mein Sie-Zyklus handelt, glaube ich, ein bisschen davon, o Muse.
Deine Werke handeln vom Abgetrenntsein von einer ursprünglichen Nähe. Hier stellst Du eine Nähe her. Ob das positiv ist? Nadel statt Liebe?
Geht jedenfalls (allenfalls?) unter die Haut.
Ich find's poetischer, wenn, wie hier, auf Zeilensprünge verzichtet wird, übrigens. Aber damit wären wir wieder bei Begrifflichkeiten wie "lyrisch", "poetisch", "Prosa".
Alles Schmu.
Manfred
Das hast du richtig erkannt, Nadel statt Liebe trifft es haargenau, Kollege ja. Hier wird nicht auf die Nähe eines Artgenossen plädiert oder gar gehofft, die erwartete Liebe und das versprochene Land werden in einem selbst entdeckt und genau das ist das Glück, dass der Charakter des Samuel für sich zu definieren versteht. Das H wird in diesem Zusammenhang nicht als Ablenkung gebraucht, um der wirklichen Welt zu entfliehen, sondern - ganz im Gegenteil - um diese erst zu finden, es fungiert also quasi als ein Schlüssel für unterbewusste Portale. Ein Freikaufen von der Sehnsucht, so nennt XY das, aber eigentlich liegt sehr viel mehr darin, als diese laue Aussage in sich als Erklärung bereit hält.
Und was ist schon positiv zu bewerten? Ja, es ist positiv, wenn es als positiv von dem Betroffenen wahrgenommen wird; es ist wie z.B. "Geistesgestörtheit" eine pure Sache des Ansichtswinkels...und der lässt sich wechseln, wenn man weiss, wie man es anstellen muss!!!
wieder so ein text, den ich nicht mag. ich bleibe unsicher ob du ein verhalten romantisierst, welches ich, persönlich wohlgemerkt, zutiefst verurteile.
gruß su
yup, das monopol für texte, die viele nicht mögen hab ich wohl gepachtet, haha. aber mal ernsthaft - ich kann mir sehr gut vorstellen, auf was für ein verhalten du ansprichst, mein text hat jedoch nicht viel damit anheim, einen solchen zustand von elend zu romantisieren oder dergleichen. hier geht es in in erster linie darum, dass drogen nicht ausschließlich für den eigenen seelischen abstieg und körperlichen zerfall eingenommen werden, sondern eben auch dazu verwendet werden können, um das bewusstsein zu vertiefen, zu erweitern. dass es menschen gibt, die damit nicht umgehen können, das weiss ich wohl, ist aber nicht thema dieses textes.
aber mal so am rande - woran ermisst sich denn deine verurteilung, die du als so zutiefst empfindest, sag mir. deine verurteilung sollte sich mehr auf die ursache beziehen, weniger auf ihre folgen, denn die bleiben nunmal nicht aus. es gibt immer einen grund, der die leute zu neurotikern werden lässt, allein von sich aus findet so etwas kaum statt, das solltest du vielleicht mal bedenken. nix für ungut.
hirnZ
muss zugeben, der erste text von dir, der mir ästhetisch, sogar ausgesprochen, gefällt. äußerst assoziativ (natürlich - unüberlesbar).
auf seine art ziemlich hart, düster, jedoch in gleißendem, ästhetischem licht beschrieben, das sich ein stückchien über die (nihilistische) thematik stellt, sie eben wortwörtlich in anderes licht rückt.
der erste teil ist mit deutlich mehr enthusiasmus geschrieben, stimmiger-unstimmiger, deshalb schöner in meinen augen.
jetzt hab ich auch raus, wieso das ende "glück" (schon rein klanglich) so stimmig, rund, geradezu glatt erscheint: passenderweise wegen dem unreinen reim auf "schnitt", der hier wohl die kante unter-über-bewusst geschnitten hat.
gruß
(pps: hab mir jetzt einfach mal die diskussion gespart...;)