Verbrannte KartenWieder fühle ich Leere in mir |
ich finde es schwer, ein gedicht zu kommentieren, daß derart persönlich ist und dabei auch noch derart finster. in deinen texten stapeln sich die dunkelsten andeutungen von weltabgewandtheit und ende.. in einem derart persönlichen stil abgefaßt, daß man eigentlich nicht mehr kommentieren möchte, sondern.. helfen. aber wie? zu stark dringt aus deinen texten das klagen, aber das warum bleibt im dunkeln. was ist so schlimm? daß die welt scheiße ist, könnte man doch schon fast als allgemeinen konsens bezeichnen. aber was genau ist es, was DICH quält. zu vage deine beschreibungen der "wahrheit". du kommst, aber deine ankunft ist eigentlich ein abschiedsbrief. bist du denn wirklich nur gekommen, um dich zu verabschieden. oder verstehe ich das alles furchtbar falsch? in jedem fall hoffe ich auf eine antwort..
Diese Finsternis in meinen Texten ist ja nun keine ungerechtfertigte Sache; die Welt ist ganz und gar nicht scheiße, so ist das nicht. Ich bewundere diesen heiligen Raum, der alles in sich aus der Leere erschaffen hat, die vor ihm gewesen ist (denn Alles wird zu Nichts, aus Nichts wird wieder Alles). Ich sehe die Schönheit dieser Welt - und WIE sie mich in Atem hält! ...doch was mir die Kehle zuschnürt und mir somit den Atem raubt, das ist der Zustand, in den sie verfällt, ZERfällt, wo Menschen sie im großen Stil ausweiden. Und mir entgeht nicht die träge Stumpfheit dieser Masse, die sich mehr und mehr ausdehnt, um zu fressen, fressen, ÜBERfressen, bis selbst IHNEN nichts mehr bleibt und sie beginnen, sich SELBST aufzufressen. Das IST nunmal alles sehr traurig...und darum triefen meine Worte davon. Sie sind inspiriert von diesem Schmerz, den JEDER von uns nachempfinden könnte, die wir hier im Menschenkostüm die Welt verdrehen. Doch Menschen sind eitel (und das wissen sie auch) und so scheuen sie sich nicht selten, das Gift in den Furchen ihrer Spuren zuzugeben, denn es passt nicht wirklich in ihr selbsterdachtes Schema eines 'Ideals', wie sie es für sich gern anerkennen würden. Aber sie wissen dennoch sehr wohl um dieses Gift an ihrer Spur, auch wenn sie es allzuoft gern verleugnen, es ist nunmal so; die Art des Menschen ist eine Rasse von Täuschern - und sich selbst täuscht er immer noch am heftigsten. Und ich meine den Schmerz, den es bedeutet, zu leben in einer Welt, in die du dich mit jeder Faser deines Seelengewandes einfühlen kannst und die du bewunderst für ihren Reichtum, ihre Größe und ihren unermesslichen Wert in den Gefilden des universellen Raumes, in dem wir uns alle mitdrehen...dann aber musst du deine Artgenossen dabei ansehen und begreifen, wie sie all diese Reinheit verderben, die EIGENTLICHKEIT dieser wundervollen Welt mit EIGENEM überschreiben und wie sie versuchen, über den Raum hinauszuwachsen, der sie mit Leben in sich hält. Und du siehst das alles (jetzt aus meinem Blicke) und musst dann einsehen, dass wenn deine Art so weiter macht, wenn sie weiter versucht, größer zu sein als der Raum, in dem sie sich befindet, dass sie dann schon sehr bald (am Fortschritt gemessen) kein ZUhause mehr haben wird...Der Mensch ist drauf und dran, sich selbst aus der Welt zu sprengen und das ahnt er sehr wohl, doch er regt sich kaum dagegen, weil er sein eigenes System nicht mehr unter Kontrolle hat und weil es ihn auffrisst, ja, die Uhr und das Geld - da hängt alles dran. Aber das sind Dinge, die haben sich Menschen ausgedacht, das sind WERKE und ich bin der Ansicht, der Mensch sollte über diese richten und nicht umgekehrt. Aber jetzt schon leben wir in einem Zeitalter, in dem dies ein immer schwierigeres Unterfangen zu werden scheint, denn ein Zeichen will der Mensch mit seinen Werken setzten für sich SELBST und sich selbst hält er leider sehr oft gern für größer, als er eigentlich ist. Und ich schaue mir das alles an, sehe, wie traurig das alles ist...es ist wahr, ich zerbreche daran, aber die WAHRHEIT ist auch, dass ALLE daran zerbrechen mit der Zeit. (Eigentlich zerbrechen wir nicht. Wir reißen ein, mit den Jahren mehr und immer mehr. Das ist Teil des EIGENTLICHEN Systems dieser Welt und selbst DAS versucht der Mensch zu seinen eigenen 'Gunsten' umzuschreiben, denn der Wunsch nach Unsterblichkeit ist auch ein Menschending.)
Der Schmerz, der sich in meinen Texten widerspiegelt ist was den allgemeinen Stil ihrer Zeilenweise betrifft eine persönlich interpretierte Reflektion eines weltlichen Leidens und das ist im übertragenen Sinne zu verstehen. Und es ist mein tief empfundener Respekt vor allem Leben, der meinen Schmerz über die monströs zerstörerische Auswucht meiner Gattung heiligt und rechtfertigt, denn ich bemitleide mich nicht selbst und ich empfinde diesen Schmerz nicht aus Hass, wennschon es sich schwerlich nur umgehen lässt, in der Tat eine gewisse Abgewandheit meiner von menschlicher Dekadenz geprägten Umwelt gegenüber zu entwickeln, die sich jedoch in diesem Sinne mehr als eine Art Selbstschutzreaktion äussert, würd ich mal behaupten. Es ist nicht so, dass ich mit mir selbst nicht 'klar' komme und 'Hilfe' benötige, ganz im Gegenteil - ich komme mit dem Zustand der Welt nicht klar (verständlich?!) und bin doch stets versucht, mich selbst von den Wunden zu heilen, die meine Erkenntnisse mir bedeuten, indem ich nicht aufhöre, darüber nachzudenken, bis es WIRKLICH einen Sinn für mich ergibt.
Und so sehe und begreife ich das Existenzrad dieser Welt --
das Phönixprinzip: Eine Universum, das lebend lodert, ausbrennt und zu Asche welkt; fruchtbare Asche, aus der neue Universen sich erheben. Das Lodern ist ein euphorisches Inferno, das Ausbrennen ein Akt des Schmerzes, der das Ende bedeutet - nicht nur das seiner eigenen Ausweitung in einem. Sodann folgt eine Leere, doch sie ist nicht BÖSE, denn sie ist ein GUTER Platz für NEUE Welten, verstehst du das?!
Wie kann Jenseits das Ende sein, wenn Diesseits nicht die Mitte ist und zwar wohl beginnt, doch nicht der Anfang ist? --die Wahrheit ist: Es gibt den Anfang und das Ende nicht, einzig gibt es DIESE und JENE Seite in einem geschlossenen schlaufenförmigen Kreissystem. Darum verstehe ich den Sinn jener schieren Sinnlosigkeit, aus der mein Schmerz gedeiht und mein Trost in dieser kalten Nacht ist die WAHRHEIT, dass die menschliche Spezies diesen heiligen Planeten allein zu dem Zwecke zerstört, damit er sie demnächst los ist...!
So verstreichen nun ungezählt die Zeiten und nicht ein Satz folgt meiner Flut an Worten...Eigentlich hatte ich DARAUF ja auch eine Antwort erwartet...entweder, ich bin zu heftig ins Detail gegangen und hab dich damit verschreckt oder aber du hast mich jetzt richtig verstanden, rotbaer, und hast dem nichts weiter entgegen zu setzen...vielleicht bin ich auch einfach nur zu ungedulig? Wer weiss...vielleicht werden wir es nie erfahren...!
entschuldige XY, aber solch ein Schwall von Worten schreckt wirklich ab, auch solch ein Schwall an kontinuierlich veröffentlichten Gedichten...Du scheinst ein starkes Mitteilungsbedürfnis zu haben, aber gleichzeitig klingen viele Deiner Gedichte nach Arroganz... das klingt nun hart, aber häufig redest Du von "Deiner Wahrheit", von "Deiner Sicht" und scheinst die Welt als Einzige verstanden zu haben um dann als Kommentar zum Gedicht von ... altklug zu erklären, dass wir nun mal alle von einem Klumpen sind. Du verbalisierst Schmerz, ... versucht die Gesellschaft aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, Verallgemeinerungen und "so ist es nun mal"-Gerede helfen weder Dir mit Deinem Weltschmerz, noch ihm!
Nun also, ich gebe zu, dass ich es wohl anfänglich ein wenig übertrieben haben mag, was die Abstände zwischen meinen Veröffentlichungen betrifft...aber die Arroganz, die du meinem Wesen hier zusprichst, kann ich nicht nachvollziehen. Das was ich als meine Wahrheit bezeichne, ergibt sich allein aus der Wirklichkeit des Ortes, an dem wir ALLE uns mitbewegen. Die Verbalisierung meines weltlichen Schmerzes IST eine Verallgemeinerung. Keine Spur von altklugem Gerede und wenn dein Kumpel .. sich durch meinen Kommentar auf den Schlips getreten fühlen sollte, dann darf er mir das auch gern persönlich offenbaren!
Xy, das scheint deine auffassung zu sein, das ist dein blickwinkel, auch das ich ... kennen könnte, aber es gibt doch viele, die andere blickwinkel und perspektiven vertreten!ich trete keine verteidigung an und spreche meistens für mich, anders als du maase ich mir nicht an, für andere, die nicht gefragt wurden, das wort zu egreifen!
Ach, dieses Gezicke führt doch zu nichts. Ich wollte hier auf diesen Seiten doch bloß ein Fragmentchen meiner Eindrücke darbringen... Du machst mir hier eigentlich nur deutlich, dass ich damit auf keinen Zuspruch hoffen brauche und mich (fachgerecht ausgedrückt) dahin verpissen kann, wo der Pfeffer welkt, wenn ich meine Schreibweise nicht anpasse. Hm, wäre ja nun nicht das erste Mal, dass ich für meine Belange das falsche Forum gewählt habe...fehlt nur noch, dass ich hier auch rausgesperrt werde. Oh, ich versuche, andere durch das Offenbaren meines eigenen Schmerzes auf ihren eigenen zu verweisen, um dadurch neue Einsichten zu ermöglichen. Welch eine Anmaßung...für wahr, für wahr...traurige Welt.
ich habe den eindruck, dass du dich sehr schnell angegriffen fühlst, aber vieles geschrieben ist eben doch kritik auf distanzierter ebene. das kam vielleicht nicht so rüber, aber das was empfunden wird beim lesen und das was empfunden wurde beim schreiben sind häufig zweierlei dinge.. ein jeder nach seiner facon, sagte schon friedrich der II., aber die diskussion muss doch möglich sein, ohne dass man gleich beleidigt ist, nicht!?
vielleicht war die ahnung von solch einer diskussion der grund, dass ich mich so lang vor einem kommentar zu deinen gedichten gescheut habe, denn dass da viel unverdautes nicht angreifbares versteckt ist, war zu fühlen..
verletzten, oder gar verweisen wollt ich aber nicht!
das folgende ist bitte als außerhalb der debatte stehend zu betrachten: :)
so, jetz könnta weiterdiskutieren..
Na ja, hannah, was heißt 'angegriffen'? Du schienst mir ein wenig angfressen zu sein und ich habe dem entsprechend reagiert. Selbstverständlich bin ich offen für jede Form von Kritik und gehe möglichst auch auf eine 'zivilisierte' Art und Weise darauf ein, doch mit "Unverdautem" brauchst du mir nicht kommen, nachdem ich fett und breit erläutert habe, dass ich einem Zwang unterliege, alles, was mich bewegt in seinem Detailschema so lange zu durchdenken, bis es einen WAHREN Sinn für mich ergibt...