Die Zivilisation

Der Nachthimmel über Berlin glüht rot. Ein steriles blutiges Rot. Die Menschen laufen zielstrebig durch die grauen Straßen; eigentlich ziellos, aber wer sich dieser Erkenntnis stellt, kratzt die schöne Lackschicht vom Wahnsinn.
Ich bin wahnsinnig, verrückt, zerbrochen. Aber ich stehe dazu. Warum sollte ich nicht?
Sollte ich die Wahrheit ignorieren nur damit diese kleinen Sklaven des Surealismus dort über uns nicht aus ihren süßen Träumen erwachen?
Keine Arbeit, kein Geld, keine Bildung. Bankrott in jeder Hinsicht. Die Regierung reagiert und regiert zu spät. Wegesehen wie alle.
Die Jugend, die Hoffnungsträger jeder schwindenden Generation, könnte ja die ganze Welt retten, würde diese sich nicht mit pharmazeutischen Erzeugnissen vollpumpen. Sie suchen antworten für ihre Einsamkeit, ihre Depressionen. Antwortet die Droge nicht, wird das Messer die Fragerei beenden.
Jedem geht es nur noch um sich selbst. Wer nach mir kommt ist relativ.
Konzentriert auf uns alleine verlieren wir den Blick für das Wesentliche, für das Humane. Wir ignorieren unsere wahren Emotionen, insofern wir sie überhaupt noch wahrnehmen und werden frigride.
So rennt man verzweifelnd zu einer dieser psychologischen Anlaufstellen. Diesen tausenden und abertausenden Therapeuten, die uns aus unseren selbstgewählten Dilemma retten sollen. Sie heilen mit ihren Lehren; existenzielle Lügen.
Lügen wie sie schon in der Bibel geschrieben standen.
Warum also sollte man über das geschriebene Wort hinausdenken?
Vorgaben sind leichter zu verstehen und regen das minderbemittelte Volk nicht auf.
Aber wollt ihr nicht endlich raus aus diesen Käfig?
Frei denken, reden, leben?
...ich vergass, Marionetten geben keine Antwort...