Tödliche Kunst
Es war Montagabend. Der Bahnsteig lag verlassen da, als die letzte S-Bahn der Linie 8 in den Mönchengladbacher Hauptbahnhof einfuhr.Das Quietschen der Bremsen hallte in den Weiten der leeren Bahnsteighallen wider, als die Fahrgäste per Durchsage aufgefordert wurden den Zug hier zu verlassen, da die Endstation erreicht sei.
Einzig ein unauffälliger Mann, etwa 1,80m groß mit einem dunkelbraunen Koffer stieg aus. Bald darauf rumpelte der Zug wieder hinaus in das Dunkle der Nacht.
Keinen Kilometer entfernt beendete Hauptkommissar Hubert Berg gerade seinen allabendlichen Rundgang durch „sein“ Revier.
Ein kalter Wind wehte die tagsüber so belebte Hindenburgstraße hinauf, die vom Bahnhof aus knapp einen Kilometer bis zur Altstadtwache am Alten Markt führte und Berg war froh, dass er nun endlich seinen wohlverdienten Feierabend antreten konnte.
Gerade als er sich vom Portier verabschieden wollte, kam seine junge Kollegin Nadine Steins die Treppe hinunter und ließ ihn inne halten.
Seit sie sich kennen gelernt hatten, war schon gut ein Jahr vergangen. Damals war die junge Kollegin, die die Polizeischule mit Bravour absolviert hatte, auf die Mönchengladbacher Altstadtwache versetzt worden. Im Polizeipräsidium war man der Meinung gewesen, dass ein wenig frischer Wind den alteingesessenen Kollegen ganz gut täte. Und so fiel es letztendlich Berg zu sie in ihren alltäglichen Job einzuarbeiten.
Von Anfang an bewunderte er sie.
Mit ihrem langen dunklen Haaren, die sie meistens zu einem Pferdeschwanz gebunden trug und ihren frech dreinblickenden grün-braunen Augen war sie zweifellos eine der attraktivsten Kolleginnen, die je auf der Altstadtwache gearbeitet hatten, doch nicht das allein war es was ihn faszinierte.
In gewisser Weise war sie eine Draufgängerin.
Sie konnte es nie ertragen, wenn ein Fall ins Stocken geriet oder es einfach nicht voran ging. Sie war mit dermaßen viel Herzblut bei der Sache, dass sie regelmäßig die Zeit vergaß und bis spät abends im Büro saß, um noch einmal die Akten durchzugehen oder einen letzten Abschlussbericht zu tippen.
Heute war wieder einer dieser Abende gewesen und Berg fragte sich, ob es wohl angemessen wäre sie noch zu einem gemeinsamen Abendessen einzuladen ...
(Dieser Ausschnitt soll als Leseprobe dienen. Der weitere Krimi ist noch nicht zu Ende geschrieben und bedarf noch der Überarbeitung. Falls Interesse besteht folgt ein Veröffentlichung.)