Veröffentlichung von pf vom 17.09.2006 in der Rubrik Leben.
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ich will aber keinen titel! Die Gegenwart
unerträglich und banal.
Ich schweife in die Vergangenheit. Hinke hinterher.
Wie aufregend das Leben
im Rückblick.
Wie schön,
wie tragisch!
Wie vergänglich.
Wie bedeutsam.
Ich schweife in die Zukunft. Nehme Dinge vorweg,
die niemals
sein werden.
Ich entwerfe,
konstruiere, um die gegenwärtige Unsicherheit aufzulösen,
um zu wissen,
wie es ausgeht;
um von Dingen zu träumen, deren
Nie-Erscheinen ich später betrauern werde.
Oder mich zu entsetzen vor zukünftigen Dingen,
um die
Andersartigkeit der Gegenwart
greifen zu können.
Vergänglichkeit greifen.
Verbindungen schlagen
zwischen Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.
Banalität zu schmälern.
Es ist alles so langweilig.
Doch
das ewig gleiche Spiel nimmt
die Banalität auch nicht.
Sondern
macht sich fast nur
lächerlich.
Verträumt,
was ist,
aber später herbeigesehnt wird.
Versucht zu verstehen, wo es nur Fluss gibt.
Wo einfach nur fließt.
Fließ! Fließ! Lebe!
Sterbe! Treibe!
banal!
bloß!
bloß?
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Hirnsuppe
schreibt am
18.09.2006 (15:33 Uhr)
Der Text ist gut...ich mag dieses klasse Verhältnis, welches der 'Titel' im Nachhinein zu den Worten aufschließt-:)
su
schreibt am
27.12.2006 (17:17 Uhr)
so geht es mir fast jeden tag! es ist so langweilig! darum fantasiere & träume ich so viel! ich sehe banale dinge, die ich wild ausschmücke & den ganzen heimweg darüber lache. ich sitze in der bahn & kleide die menschen, vor meinem inneren auge, in kleidung, die so albern ist, dass sie mich dafür hassen würden & muss kichern.
das sind die banalsten aller banalitäten, die ich auch noch banalisiere, ich weiß, das hast du nicht gemeint.
aber ich habe dich gewiss verstanden & es ist gut zu wissen, dass nicht nur ich so gelangweilt bin & süchtig nach ständiger aufregung, fluss & treiben!