wie die Kinder möcht ich sein unbeschwert wie die Kinder möcht ich lachen möchte spielen möchte hören wie sie rufen wenn sie sehn was ich sehe schaun sie leer und ausdruckslos wie ich sind sie geworden ihr Lachen ist verblasst ihre Stimmen sind verstummt ohne Glauben seh ich nur wie sie daliegen im Sand ganz allein
wie die Kinder wollt ich sein doch was wurde ist ein Stein.
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Ich mag den Gedanken.
"Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder..." heißt es im Neuen Testament.
Simon und Garfunkel singen: "I am a rock; I am an island"
Bei Bob Seeger, der viel über verlorene Unschuld singt, vielzititiert: "Ich wünschte, ich wüsste heute nicht, was ich damals nicht wusste." (Against the Wind)
Vielleicht auch hier wieder: "Ohne Hoffnung" weglassen. Das ist Overkill. An der Stelle macht der Ballon dieses pfurzende Geräusch, fliegt kurz und fällt dann drucklos zu Boden.
Ohne würde der Text mir gut gefallen, stelle ich gerade fest. Und wenn man sich dann noch eines "nur" entledigte, dann wäre das auch der beste (bin gerade dein vier ersten durch; interessant).
Herzlich willkommen, übrigens.
Manfred
Ein "nur" musste weg, das stimmt. Doch bei "ohne Hoffnung" muss ich dir wiedersprechen. Ich weiß, dass sich in meinem Schreiben, zu oft ein kläglicher Pathos einschleicht. Doch hier unterstreicht "ohne Hoffnung" die Endgültigkeit, nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft betreffend. Ohne Hoffnung gibt es kein Leben, keine Aussicht auf Glück und nach Kant hat auch der Mensch ohne Hoffnung kein Recht auf Würde.
Danke auf jeden Fall für die Bemerkung, denn erst dadurch ist mir die Bedeutung der Hoffnung in diesem Gedicht klar geworden (war sehr nah daran "Glauben" einzusetzten).
Karolina
"Glauben" wäre sogar besser, auch an der Stelle, da sein Fehlen nicht schon vorher deutlich geschildert ist. Ist auch kein ganz so heftiges Schlagwort, und verleiht dem Text eine Position. Warum hast du das nicht gewählt?
Ich wollte den Text nicht so eindeutig positionieren, aber ich finde, dass er stärker wirkt, wenn man Hoffnung mit Glauben ersetzt. Du hast recht, die Hoffnungslosigkeit machen die Zeilen davor deutlich und was wäre besser geeignet die Öde der Seele zu beschrieben als ein Verlust des Glaubens.