Die EinsichtIch denke immer, ich sei unvollständig. Ein nicht zu Ende geführtes Projekt, etwas Angefangenes, etwas zu dessen Ganzen noch ein Teil hinzugefügt werden muss. Meine Träume kreisen um diesen Teil, verschwimmen mit der Realität meiner Unvollkommenheit und mischen sich in immer dünner werdender Luft mit dem Wunsch nach Ganzheit.
Ich stelle mir immer vor, wie es wäre, mit diesem Teil. Ich stelle mir vor, wie ich die Welt neu entdecke, wie ich sie in anderen Farben sehe, wie ich sie mit anderen Händen fühle. Eine Sehnsucht steigt bis zu meinem Kopf und droht zu explodieren. Manchmal kann ich nicht warten und manchmal nicht mehr glauben.
Dann frage ich mich, ob mir wirklich etwas fehlt. Oder ob die freie Stelle neben mir, die Einsamkeit in mir und der Raum um mich herum, mir nicht meine Identität geben. Ein Gefühl der Trauer bleibt zurück, denn solch ein Gedanke bedeutet, die einsamste aller Reisen, die Einsicht. |