Kein Gedicht, eher ein Gedanke...Angst |
Hallo mh.
Ich finde diesen Gedanken sehr interessant. Es gibt doch auch diesen Spruch "Wer keine Angst hat, hat keine Phantasie" - bezieht sich also auch darauf, welch große Rolle der Verstand bei der Angst spielt.
Wobei "Verstand" glaub ich, nicht ganz das treffende Wort ist, es muss auch nicht zwingend "Phantasie" sein; ein anderer Begriff.
Denn wenn ich im Dunkeln durch die Straße laufe, dann weiss ich mit meinem Verstand, dass es keine Vampire gibt.
Meine Angst und Kindheitsängste schaffen es aber immer wieder aufs Neue, dies auszuschalten und lassen mich die Straße mit geducktem Nacken entlang rennen.
Gruß, Lea-Rosa
Angst vor etwas zu haben, von dem man weiß, daß es nicht existiert, fordert den Verstand heraus, beteiligt ihn aber nicht an der Entstehung der Angst, jedenfalls nicht im Vampirbeispiel. Vielleicht ist die Aussage mit dem Griff nach dem Verstand, um ihn zu benutzen auch falsch? Das Wissen, was einem am meisten Angst macht, ist vielleicht gar kein Verstandeswissen, sondern eine Art emotionales Wissen. So wie der Körper weiß, was ihn schädigt oder was ihm guttut, wenn man ihm genau zuhört.
Daher bildet sich die Angst auf der Grundlage eines unterbewussten Wissens, auf welches wir keinen direkten Zugriff haben. Genau darin liegt dann die Wucht, mit der eine solche Angst zielgerichtet und für das Bewusste unerwartet, zuschlagen kann.
Das Blair Witch Project zielt genau darauf ab. Über eine "schlechte" und wackelige Kameraführung wird der Zuschauer destabilisiert (Schwindel, Gleichgewichtsprobleme) und dann werden viele beängstigende Andeutungen gemacht, die dem verunsicherten Zuschauer die Möglichkeit geben zu raten, zu phantasieren was passiert. Genau deshalb war der Film so erfolgreich.
Gruß, Mr. Holland
Nachtrag für Lea-Rosa!
Ich habe mal bei Dir reingeschaut. Der Wunk erinnert mich ein wenig an den Spunk von Pippi Langstrumpf. Ich verstehe ansonsten eigentlich nicht wirklich worum es geht und finde es trotzdem klasse. Für mich eine Mischung aus Anarchismus und Dada. Ich habe natürlich keine echte literarische Ahnung. Aber trotzdem macht der Text mir Spaß.
Deine anderen beiden Texte sind allerdings richtig super. Ich mag es, wenn man mit wenigen bildbeladenen Worten Andeutungen macht, die der Leser selber ausmalen kann (sowie bei der Erzeugung effiktiver Angst). Er malt sich seine Bilder, die er am liebsten hat. So funktioniert auch die Lyrik von Bob Marley. Viele Sätze, die scheinbar nicht wirklich zusammengehören oder sich aufeinander beziehen. Aber sie erzeugen ganz schnell ein dichtes und zusammenhängendes Bild voller Stimmung.
Du bist da auf einem guten Weg. Macht mir wirklich Freude Deine Texte zu lesen!
Gruß! Mr. Holland