der schlachtergrüne handschuhe hast du an |
Grausam ganz nebenbei, als hätte es gar keine Bedeutung, nichts erkannt im Opfer; die Möglichkeit, die eigene Existenz daran zu messen völlig verwährt. Arme Lichtlein auf allen Seiten, eine finstere Nische im Abseits der Mitte - gern ignoriert, doch leider fest verankert in der Oberfläche der Realität. Schmerzliche Wahrheit, tragischer Inhalt, schlichte Zeilen. Es lässt sich sogar semaphorisch auslegen.
Warum nur hat niemand sonst sich dazu geäussert?!?
nun, ich tat es nicht, weil ich meine zuneigung zu me's gedichten gesammelt unter einem bekundet habe.. vielleicht waren's auch zwei, wer weiß..
ich glaube aber, dieser text hat seine stärke gerade dadurch, daß er keine täter-opfer perspektive aufbaut, schlicht der persönliche schmerz der zurückweisung, also keine grausamkeit, da keine intention..
aber mal am rande und da dieses wort hier nun schon zum zweiten mal auftaucht: was ist semaphorisch. die einzigen erklärungen, die ich fand, brachten es in zusammenhang mit informations- und zeichenübermittlung..
Ich sehe hierin doch schon eine gewisse Täter-Opfer Perspektive aufgezeigt, ganz wie zu oberst von mir beschrieben, aber das deutet halt jeder für sich anders, schließlich suchen wir nicht alle nach ein und der selben Spur der Identifikation, nicht oder?!
Was du an Erklärungen für das Wort "semaphorisch" gefunden hast, dürfte eigentlich ausreichend sein, um es im Zusammenhang mit meinen Äusserungen richtig zu verstehen-:)
die arme me wird sich freuen, wird ihr accout doch in diesem moment mit massenhaft benachrichtigungen zugespammt..
interpretiere wie du magst, aber wo siehst du eine täterperspektive in einer situation, die keinen schuldigen kennt. zumindest fällt es mir schwer, einen derartigen auszumachen. an dieser stelle muß ich anmerken, daß das "pupillenbeil" eine definitv großartige versinnbildlichung ist.
aber im endeffekt bleibt für mich der "schlächter" unschuldig, da augenscheinlich unwissend..
im übrigen, wodurch genau hebt sich semaphorik dann von der guten alten metaphorik ab, die mir doch ziemlich identlisch erscheint?
Die vermeintliche Unwissenheit des Schlachters ergibt sich für mich eher aus dem Aspekt heraus, dass er nicht sehen WILL. Dieser Text von me überzeugt auch mich auf jeden Fall nicht zuletzt dadurch, dass die Frage nach der Schuldzuweisung sich in einer Art gegenseitiger Katharsis verläuft. Die Schuld ist da, doch nicht zu begleichen, daraus ergibt sich dieser Umstand, würd ich für mich mal so behaupten...
Metaphorik lässt sich beliebig gefärbt verschieben, Semaphorik hingegen lässt sich als fester Banner in das Bewusstsein integrieren.
nun, eine empfindung nicht zu teilen, hat noch nicht allzuviel mit blindheit zu tun, oder etwa doch?
Na ja, ich hab ja auch betont, dass der Schlachter nicht sehen will, nicht, dass er nicht sehen kann. Dass der Peiniger hier das Wesen seines Opfers nicht emotional erfässt, bringt selbiges dazu, ebenfalls eine gleichgültige Haltung dem eigenen Schicksal gegenüber anzunehmen, so verstehe ich das zumindest.
und woher nimmst du die gewissheit seiner intention?
Was heisst 'Gewissheit'...davon kann ich im Bezug zu einem Text, den ich nicht selbst verfasst habe wohl weniger ausgehen. Intersubjektive Intention würde ich sagen im Anbetracht des Bildes um einen Schlachter hier. Oder lehnte sich deine Frage dazu jetzt an das Wesen des Opfers an?
Kann ich mir zwar nicht wirklich vorstellen, denn das spricht ja eigentlich aus sich selbst mit diesen Zeilen von me...aber man weiss es ja nicht. Schließlich siehst du das laut deiner Aussage ja doch irgendwie anders, nicht oder?
^.^
intersubjektive intention - ja klar, logo! zu me's intention kann ich nichts sagen, für mich stellt sich das folgendermaßen dar: er nimmt sie nicht in der art wahr wie sie ihn, weil er sie nicht liebt, wie sie offenkundig ihn. ist ihm per sé kein vorfurf für zu machen.. bei nicht erwiderter liebe ist es wohl relativ egal, ob der andere darum weiß, besser wird's für den verliebten darum nicht. es gibt also nur ein opfer, und wenn es einen täter gäbe, bildeten beide eine personalunion. sie ist opfer ihrer selbst, ihrer gefühle. aber ich glaube, auf diese rationale betrachtung will sie wohl kaum hinaus. das macht diesen text halt auch sehr gut, keine täterrollenbesetzung, nur leidensdarstellung, zu ihrem schlachter wird er nur, weil sie ihn dazu macht, weil sie ihn also solchen empfindet..
Na klar is dat logo, für mich auf jeden Fall. Aber ja gut...so wie du kann man das natürlich auch auslegen (erst recht, wenn man sich die anderen hier veröffentlichten Werke von me zu Geiste geführt hat). Solche Lyrik bleibt halt frei interpretierbar - da lässt sich kein wirkliches Streitthema draus ziehen, schon gar nicht bei Texten, die nicht von uns selbst geschrieben wurden...
Habt Ihr zu viel Zeit?
Der Text ist in etwa so gedacht: Stellt euch vor, Ihr schneidet einen Granatapfel in zwei Hälften, zerpflückt ihn, die blanken Kerne wölben sich vor eurem Auge und der Saft tritt aus und färbt eure Finger... Wer ist schuld an diesem Anblick? Ihr oder der Granatapfel? Es ist völlig egal!
manchmal, wenn ich zuviel zeit habe, dann lese ich immer wieder gerne diese diskussion und das letzte kommentar vom autor!!
ich könnte mich wegschmeissen vor lachen!!!