Weltenwandler
Wie auf Schwingen gleite ich, schwerelos, euphorisch, keine Spur von Angst. Deine Welt steht mir offen, nur wenige Stunden. Kein Gedanke an morgen, keine verschwendete Zeit. Eine innere Uhr läuft langsam vor meinen Augen ab. Sandkorn um Sandkorn, doch das Ende kommt immer plötzlich. Irgendwann zerbricht das Glas und ein gewaltiger Sandwall sprengt mich hinaus. Es ist, als zersinge die Euphorie das Uhrglas.
Da ist sie wieder, die Angst. Begraben unter Erdmassen, zerschlagen liege ich am Boden, abgeschottet von der Außenwelt, verschlossen für jegliche Aufnahme von Gefühl. Allein, allein mit meinen dummen Gedanken, Gefühlen, Vorwürfen. Es ist schwer, diese Spannung zu lösen – ein Stück von ihr bleibt stets zurück. Irgendwann verklebt der Sand meine Augen, eine Träne spült ihn heraus, trotz dem Druck der Erde.
Der Wind der Veränderung leistet seinen Beistand, treibt kleine Körner fort, Flüsse heben mich empor, der Geist wird wieder klar. Ein immer währender Kampf, aus meiner Welt zu entkommen, die so weit weg von Deiner liegt.
Wieder diese Angst – der Schlüssel, verloren…? Die Tiefe Deiner Augen fegt die Panik hinfort.
Zuflucht, endlich – ich gleite, wie auf Schwingen… |