Zára V„Was für eine Geschichte!“ er stand mit einem Ale am Fenster und blickte in die vorbeiziehenden Sterne. „Wie lang ist das her Lou?“ – „243 Jahre, Jim.“ – „Wer war dieser junge Bursche, der sich in die Schattenelfe verliebte? Kanntest du ihn?“ Ja ich kannte ihn. Und wie. Es war schließlich mein Träger. Mit ihm lebte ich für einige Jahrzehnte in Symbiose. Aber das verschwieg ich. „Mein Großvater hatte diese Geschichte von seinem Vater gehört und sie uns Kindern früher erzählt. Ich glaube, sein Urgroßvater kannte den Jungen.“ „Mann! Solche Geschichten will man auch mal erleben. Was ist aus den beiden geworden?“ – „Er hat sie nie wieder gefunden. Man sagt, sie heiße nicht Zára aber ihren richtigen Namen kennt keiner.“ Ich wusste ihn, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Und ich habe sie wiedergefunden. Ich trage sie in mir, für den Rest meiner Unsterblichkeit trage ich ihre ewige Seele in mir. - Küss mich! In den Katakomben kroch schon das Licht des nahenden Tages die Decke herab. Sie konnte nicht mit, jedenfalls nicht so. Ihre warmen schwarzen Lippen berührten sanft meine kalten silbernen Küsse. - Mein Mond - ich liebe dich, Zára „Es ist still heut Nacht. Was meinst du, wie lang das noch anhält Lou?“ – „Ich weiß es nicht!“ raunte ich und entsicherte meine Waffe. „Wir sollten aufbrechen, das Schiff ist noch führerlos und wir sitzen nur rum. Außerdem verbrennt der Feuerstein wertvollen Sauerstoff.“ – „Hey Lou,“ Jim griff ebenfalls nach seiner Waffe. Scott und Ling taten das gleiche. „Was ist, wenn wir das hier hinter uns haben?“ – „Du bist der Kapitän. Ich bin nur der taktische Koordinator.“ – „Ich meine, was wirst du nach dem Krieg machen?“ Ich werde den Krieg nicht überleben, zumindest nicht dieser Körper. „Keine Ahnung, vielleicht bau ich mir ein Haus auf dem Saturn.“ – „Ling, was machst du?“ – „Also als erstes werde ich diese Tür öffnen und den Gang dahinter überprüfen. Scott!“ Surrend öffnete sich die Tür. Dahinter war die gleiche nichts sagende Finsternis wie auch draußen im Weltall. Kein Geräusch war zu hören. Nicht einmal die Lebenserhaltung surrte monoton. Es war, als schlucke die Finsternis alle Geräusche, wie ein schwarzes, lichtloses Gewebe. Luc |