Strich. oder Die Begegnung Der Morgen danach dämmert. Ein Wunder, Dass es noch einen Morgen gibt. Ein Wunder, Dass es noch Licht gibt, Nach dieser Nacht. Eine Sirene, Weiter weg. Strich. Zu müde. Zu betäubt. Adrenalin ist aufgebraucht. Und ein Wunder, Das Gehirn arbeitet noch, Die fremde Sprache zu einer Bekannten um. Ein Wunder auch, Der Körper funktioniert, Kann noch atmen, Essen, Gehen. Weiter gehen. Den vorgeschriebenen, vorgeplanten Weg entlang. Wohin mag er führen? Er führt zu einer Gabelung, An der er steht. Endlich ein Einheimischer! Sag, Wie kann man mit den Sirenen leben? Irgendwann hört man sie nicht mehr. Sie sind unwichtig. Berühren uns nicht. Nur Sirenen auf der Durchfahrt zum Kern der großen Stadt. Und er sagt es mit Ruhe Und er strahlt Ruhe aus. Eine Sirene fährt vorbei Irgendwann vor dem Mittag. Ich mache einen Strich, Aber es ängstigt mich nicht mehr. Sie fahren weiter. Er hat Recht. Sie berühren mich wirklich nicht, Sind nur ein neues Geräusch von vielen, Wie der Schrei eines exotischen Vogels. Und nach ein paar Tagen, Höre ich die Sirenen zwar noch, Aber ich kann lächeln. Froh darüber, An dem Ort zu sein, An dem die Sirenen bloß durchfahren. Strich. |