Veröffentlichung von N° vom 03.06.2003 in der Rubrik Gesellschaft.
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der zirkus Wir kommen heraus und uns wird ein ohrenbetäubender rausch aneinander prallender unheilbringender hände in unseren traum gehämmert und wir denken auch noch es sei gut. Wir versuchen unser liebstes werk und das ergebnis langer übungstage ihnen in ihre seifenblasen köpfe zu schicken, aber der rausch wird immer lauter, wir riskieren unser dasein in unserer bühne um immer mehr böses zu erhalten. Und ich kann nicht aufhören ihnen immer mehr fraß vorzuwerfen, damit sie immer lauter ihre böse nachricht in unseren kopf hämmern können und ich habe ein scheiss gefühl dabei. Ich beginne zu begreifen, dass nicht wir diese banditen dazu bringen unser empfinden zu verstehen sondern durch ihre blitzartigen verletzungen, die noch nicht wehtun, bringen sie uns dazu, ihrer verbindung beizutreten, und ihnen als opfer zu dienen. Nicht wir rufen den apllaus hervor, sondern sie machen, dass wir purzelbäume schlagen.
Am liebsten möchte ich hoch auf die tribüne klettern um zu sehen wie es aussieht. Wie es aussieht wenn ein mensch seine bühne betritt und wie er sich verhält, falls er das gleiche fühlt. Doch die tribüne ist unerreichbar es kommt mir vor als wär es nur ein billige plastik atrappe, wo vielleicht dahinter ein zettel klebt, wo drauf steht: „verarscht!“
Man spielt im zirkus für eine verbilligte plastik-atrappe und man denkt die leute wollen einen sehen, wollen einen sehen wenn man einen purzelbaum schlägt oder sich mit torten bewerfen lässt. man spielt und spielt in einer leeren ebene, in einer unwirklichen ebene und denkt man kriegt applaus – dabei ist der applaus nur künstlich und er vermittelt die die botschaft, „wir benutzen dich und alles ist gut so“.
Reich sind die clowns, die einfach umdrehen und zurück hinter den vorhang gehen.
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