Ihr Antrag wurde in die Südsee weitergeleitetIch strandete mit einem Polizisten auf einer Eineeinzigepalmeindermitteinsel. „Wie heißt du?, fragte ich ihn, „Ich bin Ralf.“ „Dienstnummer 978111111111111114“, antwortete er und salutierte dabei. „Du bist hier nicht im Dienst, also wie heißt du?“ „Natürlich bin ich hier im Dienst oder siehst du hier sonst irgendeinen anderen Polizisten?“ Ich sah mich um, eine Palme, viel Sand, Wrackteile und ein alter Koffer, der von Wellen umspült wurde. „Ich glaube, wir haben andere Sorgen als fehlende Polizisten.“ „Was machen Sie denn?“ „Ich studiere Agrarwissenschaften – wenn ich nicht gerade auf einer Insel festhocke.“ „Na prima, dann können Sie ja die Palme nach Kokusnüssen absuchen und ich passe auf, dass dabei alles mit rechten Dingen zu geht.“ „Sag mal bist du total bescheuert?“ „Vorsicht, so etwas kann Ihnen schnell als Beamtenbeleidigung ausgelegt werden.“ „Wir hocken hier auf einer gottverlassenen Scheißinsel fest und du dämlicher Idiot musst hier deinen Beamtenkatalog runterpredigen?!“ „Wenn Sie sich nicht beherrschen können, dann muss ich einen Platzverweis aussprechen.“ Ich sah ihn völlig entgeistert an. „Sag mal bist du wirklich so bescheurt oder…?“ „Nana!“ Er trat an mich heran und kniff mich einmal kräftig ins Ohr. Ich war völl verdattert und blinzelte mehrmals, aber ich war immer noch auf der Insel und der Bulle mit dem erhobenen Zeigefinger stand vor mir. Ich kniff ihm auch einmals ins Ohr und dann lag ich mit dem Gesicht nach unten im Sand. „Sie sind fürs erste festgenommen. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles was sie sagen kann gegen sie verwendet werden.“ Er hielt meine Arme auf meinem Rücken fest und zog mich wieder hoch. Da erschien ein Flugzeug am Horizont. „Ein Flugzeug, ein Flugzeug“, schrie ich und riss mich los, „wir brauchen ein Feuer, eine Leuchtpistole, irgendetwas! LOS!“ „Wir haben keine Leuchtpistole.“ „Dann nimm halt deine Knarre!“ „Die ist nur für Notfälle.“ Ich gab es auf. Ich schaute mich, da war einfach nichts außer der Palme und dem Koffer. Ich hatte eine Idee. Mit meinem Kugelschreiber schrieb ich Bombe auf den Koffer und hielt ihn dem Bullen vors Gesicht. Er riss sofort die Arme hoch, wurde ganz bleich im Gesicht. „Du tust jetzt, was ich sage! Als erstes, als erstes isst jetzt deine Dienstnummer.“ „Was?“ Das Motorengeräusch wurde lauter. „Vergiss es. Schieß Richtung Flugzeug! Schieß!“ Er zog seine Waffe und feuerte ein paar Mal Richtung Flugzeug. Das Flugzeug fing an eine dicke, schwarze Rauchwolke hinter sich herzuziehen und seine Flugbahn senkte sich langsam. „Nicht auf das Flugzeug, du hirnverbrannter Idiot!“ „Sie haben eindeutig…“ „Du bist sowas von bescheuert!“ Ich schlug mit dem Koffer auf ihn ein und der Koffer ging auf und ich verteilte auf unserer ganzen Insel Höschen und schwarz-rote BHs. Er stieß mich von sich weg und ich fiel auf den Sand. Er richtete seine Pistole auf mich und sagte: „Da war also gar keine Bombe drin.“ Ein breites triupmhierendes Grinsen zog sich über seine Hackfresse. „Los aufstehen und mit dem Gesicht zur Palme hinstellen.“ Ich stellte mich an die Palme, er steckte die Pistole weg und holte die Handschnellen hervor. Da trat ich ihm mit der Hacke zwischen die Beine. Die Schmerzsekunde nutze ich, um mich umzudrehen und verpasste ihm einen ordentlichen rechten Hacken. Er taumelte einen Schritt zurück und fasste wieder halt. Hochrot die Birne und schnaubend wie ein Stier kam er wieder auf mich zu. Ich rannte weg, aber wohin? Nach drei Runden um die Palme hatte er das Spiel durchschaut und drehte sich um, ich stoppte gerade noch rechtzeitig und wir umkreisten langsam die Palme. Da bemerkte der Bulle, dass er auf einem durchsichtigen Höschen stand und machte schnell einen Schritt zur Seite. Ich zog mich blitzschnell aus und es funktionierte. Wie ein englischer Bobby nahm er Haltung an und sah völlig gleichgültig aufs Meer hinaus. Ich rieb ihm einen hübschen Push-Up-BH über sein Gesicht und er zuckte mit keiner Wimper. Ich hängte einen Tanga an seiner Nase auf und er schien die Luft anzuhalten. Ich zog mir selber ein paar hübsche grüne und blaue Modelle an und tanzte vor ihm, wobei ich mir Mühe gab möglichst viel von meinem Arsch zu zeigen. „Ähm, entschuldigen Sie.“ Wir drehten unsere Köpfe gleichzeitig in die Richtung der Stimme. „Wer sind sie denn?“, entfuhr es mir. In einem Schlauchboot saßen ein geschnigeltes Paar und ein Pilot. Ich wusste nicht, ob ich die Unterwäsche wieder ausziehen oder doch lieber anbehalten sollte. „Das ist ja ganz wunderbar, dass sie deutsch sprechen. Unser Flugzeug ist gerade auf unerklärliche Weise abgestürzt und die Strömung hat uns hierher getrieben. Darf ich uns kurz vorstellen? Mein Name ist Friedrich von Rotenburg, ich bin Staatsminister, das ist meine Frau Andrea, sie ist Bearbeitungsbeamtin im Innenministerium und das ist Markus Schnitzel, unser Pilot. Könnten Sie uns vielleicht sagen, wo wir die nächste Botschaft finden?“ |