Veröffentlichung von ©® vom 24.08.2003 in der Rubrik Gesellschaft.
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Zeit Zeit – das ist für die meisten Menschen in unserer Gesellschaft wohl das wichtigste Wort … selbst vor Geld (denn: „Zeit ist Geld“). So viel hängt von dieser Zeit ab – zum Beispiel darf (oder sollte) man nicht zu spät zur Schule bzw. Arbeit kommen. Um effektive Arbeit abzuliefern muss man sich die Zeit einteilen – seine Woche am Besten in einen Stundenplan fassen (und möglichst davon nicht abweichen).
Leider ist von diesem meist vorhandenen Zeitdruck niemand ausgeschlossen. Es gibt zwar Menschen, die weniger davon haben, doch Termine hat jeder und wenn ein solcher näher rückt, dann bekommt man ihn doch zu spüren. „Hab ich auch alles erledigt? Bloß nicht zu spät kommen!“ … das sind oft die Gedanken, die man dann hat.
Ich finde es schlimm, dass die Gesellschaft einen dazu zwingt, all seine Termine gewissenhaft zu machen. Es müssen immer wieder Prioritäten gesetzt werden, selbst wenn einem das, was zurückgestellt wird, persönlich wichtiger ist – für die Gesellschaft aber nur nebensächlich. Was kann man dagegen machen? Gar nichts. Man kann vielleicht versuchen, Termine abzusagen und seinen Stundenplan dadurch etwas offener haben, doch es kommt (jedenfalls bei mir) bald darauf in die freigewordene Lücke etwas neues hinein.
Meine Woche ist extrem voll gestopft. Ich muss (Priorität) für die Schule arbeiten – jedoch auch meine Geige üben. Dann noch die Musical – AG unterstützen (ebenfalls mit der Geige). Und schon ist die Hälfte der Woche zu. Aber ich mache auch unheimlich gerne Sport – wo soll denn das noch unterkommen? In die wenigen freien Stunden, die ich sonst noch hätte. Ach ja, ins Schulorchester muss ich ja auch noch … die Woche ist einfach überfüllt. Und was ist mit meinen anderen Hobbys, wie lesen und auch solche Texte schreiben? Dafür ist fast nie Zeit – oder diese Zeit geht vom Hausaufgaben machen ab.
Warum wird man so gezwungen, alles immer und immer wieder zu machen?
Ich habe zwar in den Ferien mal wieder festgestellt, was Langeweile ist – keiner war da, ich habe absolut gar nichts gemacht (außer vielleicht gelesen und Geige geübt). So ganz ohne etwas tun zu müssen geht’s in meinem Leben auch nicht mehr. Aber ist uns das nicht von der Gesellschaft eingetrichtert worden, dass wir uns nützlich machen müssen? Das wir immer irgendwie etwas machen müssen? Ich werde diese Fragen nicht beantworten können – ich stecke selbst viel zu sehr in diesem System mit drin. Es gibt sicherlich Menschen, die dazu etwas sagen könnten – die nicht in diesem System drin stecken. Doch sobald man sie fragt oder an sie herantritt werden sie unweigerlich von diesem System verschluckt. Ein Ausbruch aus diesem System ist also nicht möglich. Was kann man also tun? Solche Texte schreiben ;)
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