Regiment der Stille
Mein Fuß gleitet über die Türschwelle und ich weiß, der Kampf beginnt. Beinahe ist es schon zur Gewohnheit geworden. Erschöpft, ausgelaugt, antriebslos stehe ich da. Meine Tasche gleitet neben das Bett, mein Blick schweift zu den Silberfischen, die mich neugierig von allen Seiten her betrachten.Wasser plätschert leise vor sich hin, begleitet nur von leisem Summen. Die Geräusche, die mir so vertraut sind, dass ich sie nicht einmal mehr bemerke. Nur eines davon fehlt, ein leises Klopfen, Pochen, Beben. Ein Schlag, der Bäume entwurzeln kann, der Leben aus ihren Bahnen reißt, ein Herzschlag - Dein Herzschlag.
Stille. Leere. Ohne etwas zu sehen blicke ich mich um. Mechanisch gleitet meine Hand zum Wasser, winzige Krümel berühren dessen Oberfläche und werden sogleich von Heerschaaren zuckender Leiber verschlungen.
Ich fühle mich wie erschlagen von diesem allumfassenden Nichts. Die erhoffte Wärme, das Heimatgefühl bleibt aus. Wie immer. Es ist ein Gefühl von Rastlosigkeit, welches meine langsamen Schritte nun durch den kleinen Raum lenkt. Ich weiß, es wird nicht vergehen.
Letztendlich fordert mein Körper seinen Tribut, im Halbschlaf starre ich in den Himmel über meinem Bett. Nichts als leises Plätschern... Summen... Resignierend schließe ich die Augen, warte auf den Schlaf.
Schließlich: Erlösung - bumm bumm, bumm bumm...