So war es nicht.
Kann man es eigentlich schaffen, einen Ex-Freund mit Würde zu tragen?
Ich zumindest hab es in den letzten knapp 21 Jahren NICHT geschafft, eine Beziehung zu beenden oder beenden zu lassen, ohne, dass ich mir hinterher dachte: Was wolltest du mit dem Kerl? Warst du die letzten Monate dauerbekifft?
Das Schlimme daran ist ja noch dazu, dass ich trotzdem jedesmal wieder denke, dass es dieses Mal alles ganz komplett und vollständig anders ist. Dass er mich nicht in den Wahnsinn treiben wird. Dass ich stolz sein werde, dass er Mein ist. Dass ich mich nicht irgendwann einen Meter von ihm weg stellen werde, um zu verhindern, dass jemand denken könnte, ich gehörte zu ihm. Dass ich nicht irgendwann anfangen werde, so lange unausstehlich zu sein, bis es ihm zu blöd ist.
Woran das liegt? Ich weiß es nicht. Meine Verflossen würden mir auf der Stelle Beziehungsunfähigkeit attestieren. Aber so einfach ist das wirklich nicht.
Klingt es sehr dämlich, wenn ich sage: Ich ziehe einfach die falschen Männer an? Sie sind sicher ganz ordentliche Männer mit guten Eigenschaften, die es mit Sicherheit mal schaffen werden, eine Frau zur glücklichsten Frau der Welt zu machen. Aber bei mir werden sie das nicht schaffen.
Weil ich zu kompliziert bin? Weil ich gar keine Lust und Kraft mehr habe, glücklich werden zu wollen?
Ich denke, es liegt daran, dass Menschen manchmal sind wie ein altes Märchenschloss: Von außen sieht es nach Schönheit, Lebenslust und rauschenden Festen aus, und innen steht nichts mehr auf seinem Platz, alles ist tot, die Decke fällt ein und die ganze Sache stinkt zum Himmel.