Nichts
Ein Schrei geht durch den Körper.
Er lässt verstummen jedes Wort.
Die Begierde nutzt den freien Raum
und hält in Händen die Zügel stramm.
Wo einst Geben, Gehen war,
zieht es nun nach innen.
Eine Leere, die nur nach Füllung sucht
und jede Bewegung unterbindet.
Saugend, sammelnd, dürstend,
doch nicht im geringsten beachtend,
was es damit auf sich hat.
Nichts.
Dann Angst, Hektik, Unsicherheit, Erkenntnis.
Erneut hallt ein Schrei durch alles.
Gib mir noch eine Weisheit,
zum verzehr einem Bonbon gleich!
Eine glücklich anmutende Plastikpuppe singt:
"Aktiv ist, was passiv war,
alles ist ganz wunderbar!"
sie droht alles um sich zu verzehren.
Gesichter ohne Mimik erfüllen mit Freude
füllen sie doch nur wie ein Glas
Füllen, Füllen, Überfüllen, Überlaufen; Zerplatzen!
Nichts.
Ein Herbstblatt fällt farbvoll ins Graue.
Es ist schwach, fast zerbrechlich,
doch allein betrachtet..
ist da mehr, unendlich viel.
Als wäre das nicht schon genug,
ein ganzer vorübergehend sterbender Wald
tänzelt im Spiel von Licht und Schatten
eigens fallender Eigenheiten.
So vieles und doch so wenig
so gewöhnlich, so unersetzbar
so viel, so lang, ein stummer Schrei..
Nichts.