verfluchtes netz
da hat sich jemand aber was schickes ausgedacht. das internet! von einem handelsüblichen pc aus kann man mit ein paar mausklicken überallhingehen, wo man will. alles bestellen, kaufen überprüfen, informationen sammeln und menschen kennenlernen, völlig anonym versteht sich.
nur diese menschen sind nicht nebenan im gleichen haus oder in der gleichen stadt. die vielfältigkeit der singlekontaktforen, -platformen und börsen ist schier grenzenlos. und es ist für jeden was dabei, sogar für meine katze.
nunja, ehrlich gesagt habe ich mich überreden lassen, wie vermutlich viele, mich auch in einer solchen platform sozialen lebens einzutragen. selbstverständlich blieb es nicht außen vor in einer solchen fülle an angebot und nachfrage lange ungefunden zu bleiben.
ablauf wie folgt: wegen irgendwelchen interessanten dingen aus dem profil, das man selbstverständlich nicht nur wegen der fotos anschaut sondern, als einer der wenigen, tatsächlich auch zu lesen jemanden ansprechen, die einem gefällt, diesmal waren es axolotl, icq nummer ausgetauscht und gechattet.
der nachteil am chatten allerdings ist, dass man recht schnell ein idealbild des gegenüber aufbaut, dem kein gesprächspartner gerecht werden kann. also möglichst schnell treffen.
nach zwei fehlschlägen, eine hatte keine zeit, mich ein zweites mal zu treffen, die andere wollte ich nicht wiedersehen, ging ich etwas vorsichtiger da ran. ruhiges frühstück nach nur zwei stunden schlaf. der abend vorher war eine mischung aus schweiß, tränen, adrenalin, jeder menge spaß und einem mittelgroßem desaster, beste vorraussetzungen also, gemütlich sich um zehn morgens zu treffen... oder wars neun? wie auch immer, nach langem laufen durch die stadt fand sich ein nettes café, mein liebstes café ganz nebenbei bemerkt, in dem man dann kuchen, malzkaffee und lachs genoss.
und dann war dadoch noch mehr, als nur dieses frühstück. unbeholfen, linkisch, aber da machte sich doch auch noch zuneigung breit. zwei uhr nachts, dann doch... geh nicht, obwohl du solltest, weil du musst zurück... und weil das internet zwar vor der haustür, die welt aber viel weiter weg ist, musste sie auch noch nach prenzlau.
wer sehnt sich nicht nach liebe und zuneigung? am liebsten immer, jede freie minute, sekunde... augenblick.
entsetzliche ferne, blöde zeit und verfluchtes internet. aber ja, wo die liebe hinfällt...
neue welten lernt man halt odch nicht vor der haustür kennen.
Luc