Um den Tag in achtzig Zelten (15)Um Himmels Willen
Sie räkelt, wühlt sich, träge von der ungewohnten morgentlichen Wärme in ihrem Zelt, aus dem Schlafsack, schlüpft ohne Socken in ihre Clogs und öffnet den langen Reißverschluss nach draußen. Journalisten! Der ganze Zaun voll mit ihnen. Daneben, das nimmt sie kurz und sehr zufrieden wahr: Qualmende, eingestürzte Mauern, Reste von Dachbalken, zersplittertes Glas. Das Blitzen erlischt.Nun Donner: Sie alle reden auf sie ein. Fordernde, überwiegend männliche Stimmen. Zögernd geht sie ihnen entgegen. So nah, dass sich aus dem Stimmendonner einzelne Sätze heraushören lassen. Wie in einem Traum die Frage:
la, april 2007 |
weist du was: ich finde es genial!! :))))
bin nämlich doch noch beim zweiten mal drauf gekommen, was " '...um Himmels willen' " getan wurde.
wunderschöne bilder, verknüpfungen im kleinen und großen.
und einfach gerade auch mein traum, den du da ausdrückst. dieses konkrete zelt, das du umschreibst, wäre in meinen wünschen ein eis-bus, also so ein seltsames ding, das mit einer bimmel durch die lande zieht und eis verkauft, was keiner braucht, aber doch immer alle beglückt. oder ich sollte doch mal wirklich schafe hüten. tja, bin halt n stadtmensch... ;)
bin sehr beglückt!
dass einem bei ner kurzen stippvisite auf papyros doch glatt son werk vor die füße fällt!
schöne feiertage wünschich!
oder auf polnisch (erst heut von nem mitarbeiter gelernt):
"Smacznego Jajka!" (hoffe mal, das heißt jetzt nichts anderes, als was mir gesagt wurde;) --> "ein gutes, gesundes ei, wünschich!")
lg miro
Ha, ich kann auch was auf polnisch und es passt sogar zum Text:
Moi dom cie pali - Mein Haus brennt. Mir gefällt der Text auch sehr gut, er hinterlässt ein angenehmes Gefühl, wie der Nachgeschmack eines guten Eises.
frohe Ostern!
liebe la, auch mir gefällt dieser text unglaublich gut und die frau und das was sie empfinden muss; das glück und die sonne und der wegfall allen ballasts, zwänge, normen...
nur leider kann ich nicht weg davon, dass ihr glück ein kurzes ist und man sie bald auf der station eines psychiatrischen krankenhauses finden wird: "leise und lächelnd" verstärkt für mich die ruhe vor dem sturm - und es macht mich traurig. wunderbar beschrieben.hoffe du hast ein paar gute freie tage dk
Ja, dk, dieses zerstörerische Element reinzubringen war mir schon wichtig, weil ich glaube, es gilt nicht, seinen Ballast einfach in Schutt und Asche zu legen, sondern ihn zu schultern...lächelnd.
Hab in dem Text ein wenig meinem Widder nachgegeben...im Frühling und vor allem kurz vor meinem Geburtstag fühl ich mich manchmal seltsam...Schön, wie tief Du in meine Texte liest:)
@a,weisste was? Diesen polnischen Satz hänge ich mir an den Monitor. Finde es reicht, sein "Haus" im Geiste abzufackeln um sich frei zu fühlen:)
ßi, du alter Nomade...reise solange Du kannst!!!!!!
So schnell hat Mann ein Haus...
Da macht Schreiben Spaß: Ein paar Zeilen und man trifft den Nerv des anderen...
Danke Euch für soooo schöööönes Feedback!!!
Wünsche viele bunte Eier und sonnige Tage!
la