Fräulein Unruh und der liebe Herr Zeit „Schluss!!! Ich will ja gar nicht mehr. Und dieses Geticke! Das geht mir so auf den Nerv. Kuckuck, du, Kuckuck! Rutsche ein wenig zur Seite, ja? Nun mach schon! Ich will sofort heraus aus diesem zu engen Kasten; keine Minute halt ich es hier mehr aus. Vertickte Zeit noch mal!“ Mit einem kräftigen Puff in Herrn Kuckucks durch das klitzekleine Türchen, dass sich sonst nur zur vollen Stunde für den Kuckucksuhrenvogel öffnet. Zu verdutzt, um sie noch zu warnen, lässt sich der alte Uhrenvogel von diesem zierlichen, aber kräftigen Geschöpf beiseite schieben. Mit leisem Knacken gibt die kleine Eisenstange, die ihn hält, dem Schubs von Fräulein Unruh nach und beinahe gleichzeitig stürzt das kleine Ding mit dem Kopf zuerst aus der Kuckucksuhrentür und gleich weiter in die Tiefe. Erst einmal fällt sie nur und die Zeit, ja genau die, die sie so plagt, scheint einen Moment lang ( oder kurz? ) stillzustehen. Ihr kleiner metallener Körper dreht sich um sich selbst dabei. „Das passt zu mir“, denkt sie noch kurz über ihre Spiralen nach, die sie statt Haaren auf dem Kopf trägt, und prallt mit einem gar nicht sanften Stoss und mit genau diesen Haaren auf dem Boden auf. Nun weiß sicher jeder, was mit Spiralen passiert, wenn sie mit der richtigen Seite irgendwo aufkommen. Sie springen. Jawohl sie springen. Und genau das machen Fräulein Unruhens Kringelhaare eben gerade auch. Auf ihrem Kopf springt sie ungefähr dreimal, viermal, fünfmal, bis sie mit einem leisen Klirrgeräuschauf den Fliesen einer Küche landet, in der gerade ein alter Herr am Tisch sitzt. Er trinkt in Ruhe seinen Tee und, da er mit dem Rücken zu seiner Kuckucksuhr sitzt, lässt er sich von dem kleinen |