Geschichte
"Ich kann nicht zurück", weinerlich klang ihre Stimme, und die Erlösung erflehend wannte sie sich zu ihm um. "Versteh doch bitte,ich kann nicht zurück, ich bin zu weit. Gelaufen ohne umzusehen, getrieben von Dingen die ich selbst nicht begreife und plötzlich fühlte ich nur noch diese Leere. Sie ist dunkler als die schwärzeste Nacht, hier ist nichts. Nichts zu sehen, nichts zu fühlen, kein Stern kein Mond, einfach nichts..." Er musterte ihre fiebrigen Augen, blickte tief, lächelte und sprach: "Verzage nicht. Du bist in Dir, wie alles was Du suchst, nur ist die Frage die Dich quält falsch gestellt. Es wird in keinem Leben ein zurück geben, doch darum kann es auch nicht gehen. Jeder hat jeden Tag aufs neue die Wahl. Wir bestimmen zwar nicht woher wir kommen, doch wohin wir gehen liegt allein in unserer Hand. Also lebe und lass mir Dir noch etwas mit auf Deinen Weg geben: So dunkel es scheint, so hell wird es werden, denn wirklich wahr, einzig von Dauer sind die Dinge, welche unsere Augen nicht sehen, unsere überhasteten Taten nicht beeinflussen und unsere Angst nicht zu zerstören vermag. Jene Dinge die einfach geschehen."
Ohne das sie den Sinn dieser Worte verstand, spürte sie wie der Druck in ihrer Brust verschwand, sie schaute auf doch da war niemand. Dieser alte weise Mann, mit seinem wunderschönen weißen Bart, den Falten umrandeten Lippen und vom Leben gezeichneten Augen, war nicht mehr als der Pfeil an einem Baum den Verirrte suchen. Gehen,und das verschweigen sie beide nicht, müssen wir die Wege allein.
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