eine frageSag mir: Sollte der Starke sich |
der vermeintlich stärkere sollte sich auf seine schwächen 'berufen', um den vermeintlich schwächeren zu stärken.
diese vorstellung finde ich ebenso schön wie die, dass der vermeintlich schwächere mit seiner stärke, den vermeintlich stärkeren auch einfach mal schwächt.
es gibt für mich hier kein entweder oder...
deshalb ist das, zumindest für mich, die richtige antwort auf diese frage.
ich glaub beide ideen sind nicht das ultimativum.
ist es nicht eher stärke, seine stärke zu erkennen,sich auf sie zu berufen wenn man jemandem zur seite stehen kann.aber dabei die wagschale zu halten. denn nutzt du einen scwachen menschen aus, zerrt es doch noch mehr an den kräften als zuvor?naja so oder so ähnlich.
allerdings ist das auch ne verdammt gute frage...gruß meld dich mal
ich habe große Probleme mit solchen Fragestellungen. In ihrer extrem moralisierenden Vereinfachung haben sie etwas Unmoralisches. Oder Amoralisch - wie man will. Das ärgert mich. (Viele deiner Texte sind so geprägt, ks, habe ich gerade nochmal festgestellt.)
Es gibt kein "Glück, stark zu sein". Man mag sich gelegentlich überlegen fühlen, sogar auch überlegen sein. Aber da befindet man sich schon in einer Denkart, die nicht moralisch ist. (Außer man fühlt sich "Gott" gegenüber moralisch zur Dankbarkeit verpflichtet, ob des "Glücks". Das wäre nicht meine Vorstellung von Gott.)
Jeder hat sich um jeden zu kümmern, und niemanden auszunutzen. Gerade die "Stärkeren", die "Ausnutzer" brauchen Fürsorge, vielleicht auch Fürbitte, aber auf jeden Fall Widerstand der Ausgenutzten, sie su auch meint. Über die Mittel ließe sich diskutieren.
Aber gegen einen gesunden, fairen Wettkampf lässt sich doch nix sagen, oder?
du hast recht ja, ich neige zum überspitzen des sachverhalts, und sicher aus persönlicher betroffenheit zur anklage, aber ist das wirklich verwerflich?
natürlich habe ich meine eigenen antworten, und diese frage war nicht mehr als eine laune, ein moment, und trotzdem bleibe ich dabei das es wichtig ist, gerade in dieser Zeit offen anzugreifen was so keine daseinsberechtigung hat.
und stark sein als glück, beziehe ich in diesem zusammenhang auf die loterie des geboren werdens, welche maßgeblich entscheidet welche chancen mensch im Kapitalismus hat, an den sonnenseiten des lebens teil zu haben, soviel zum fairen wettkampf....
trotzdem danke für die auseinandersetzung lg an alle
nun, tja, ich kenne deine Erfahrungen nicht, die dich zu den "Überspitzungen" verführen, aber: ja, es ist verwerflich. (Was natürlich nicht heißt, dass du ein schlechter Mensch bist. Nur der Text ist schlecht.) Du greifst nicht "offen" an. Lies es nochmal durch: da steht nix. Kapitalismus (der nicht erwähnt ist) ist doof? Okay. Schaffen wir ihn ab! Ich erwarte mehr Mühe, mehr Liebe beim Schreiben. Du scheinst es ja ernst zu meinen.
Deine Frage wäre berechtigt, wenn sie erkennbar und offen zu beantworten wäre.
"Anklage" kann ich hier aus dem Text nicht ersehen, sie ist, wenn vorhanden, wie du behauptest, tief verborgen in deiner Absicht, die ich dir unterstellen darf, die aber nicht umgesetzt wurde. Hier ist eben kein "Sachverhalt" beschrieben.
Niemand hat vollkommen gleiche Chancen, weder im Kapitalismus, noch im kommunistischen Busch-Dorf in der Savanne. Aber es als Unglück zu empfinden, unterprivilegiert geboren zu sein, beinhaltet, dass man die Privilegien der Privilegierten eigentlich selber haben möchte. Das wäre dann Neid. Und das wäre schwach.
Ich habe letztens eine Sendung über eine Frau gesehn, die 5000 Euro im Monat für Klamotten ausgibt, die sie jeweils in der Regel nur einmal trägt. Das ist z.Zt. mein Taschengeld für ungefähr vier Jahre. Sie müsse "repräsentieren", hieß es. Ihre Zwänge. Mir gehts besser als ihr. Ich würde das Geld anders ausgeben. Vielleicht für ne Therapie. Ihre.
Ich liebe meine Familie und damit meine Herkunft. Die Sonne bleibt unverkäuflich.
Bleib dran!
lieben Gruß
Manfred
Das Individuum ("man") mache sich nicht zum Opfer! Verbünde es sich! Wo es erträglich ist, auch mit den "Tätern".
so.
fertig.
Danke.
einen der ersten gedanken, die ich hatte war:
ein charakterstarker mensch stellt solch eine frage nicht.
wenn diese frage allerdings eine art provokation sein sollte, muss ich ja zustimmen. ich finde in ihr keine anklage, keinen angriff. diese frage scheint rein rhetorisch. auch ein berechnender ausnutzer würde die richtige antwort geben, die die man hören will, denn sie ergibt sich aus der frage. wo geht es um eine daseinsberechtigung? (schreckliches wort, ich glaube die merkel hats geprägt) und wofür? und was hat stärke mit reinem glück und mit hineingeboren werden in den kapitalismus zu tun? und welche seite soll die sonnenseite des kapitalismus sein?
ich möchte diese laune vor allen dingen nach deinem viel interessanteren, in sich unschlüssigen kommentar, begreifen.
"[...]aber ich glaube das manchmal die Antwort in der Frage liegt.
Jeder sollte kämpfen, jeder sollte schreien,
nicht für sich selbst und auch nicht für die Welt
sondern nur für den der Schwächer
und uns am nächsten ist.[...]"
die antwort kennst du doch oder hast du gezweifelt.
auch fertig :)
ja, stimmt, schreien. Ich nehme ein Stück meiner Empörung zurück. Schreien. Tut mir Leid. Aber nur ein Stück. Ein Stück. Mir ist, als sollte ich jetzt jemanden umarmen.
Hey, ks, sorry, aber du hast mich gestern, als ich ging, auf diesen Text angesprochen, bzw. auf eine Auseinandersetzung über Kapitalismus, die ich nicht auf diesen Text beziehen konnte. Ich will ehrlich sein/bleiben. Wir teilen kaum Erlebnisräume, haben kaum eine gemeinsame Basis. Das zeigt sich auch bei diesem Text, und meinem Umgang mit ihm. Es liegt außerhalb meiner Möglichkeiten, ihn zu verstehen. Ihn zu tolererieren, auch zu respektieren, habe ich hier geübt. Vielleicht kann ich das irgendwann erfolgreicher. Für mich handelt er schlicht nicht von Kapitalismus. (Und ich weiß, dass dir das im Grunde völlig klar sein muss.) Der Text hält ein Selbstbild aufrecht, für das ich kein Verständnis habe. Sich mit Lyrik ein Erlebnis zu verschaffen, wie mit einer Droge, ist für mich grenzwertig hinnehmbar. (Darüber könnten wir uns mal unterhalten.)
So. Nahe genug getreten.
Über die Freundlichkeit des Abschieds habe ich mich aber gefreut.