alter mann im alten landEr steht, den Blick auf die Zypressen gerichtet und mit hängenden Schultern am offenen Fenster, spürt die Nachmittagssonne auf den Wangen, auf der Stirn, atmet die wohltuende Luft. Um hier hinauf zu ihm zu kommen, brauch es eine ganze Zeit den Weg hinter sich zu bringen, über marode Brücken, durch das alte Flussbett, vorbei an der Mühle, dem Kornfeld, dem Olivenhain und dann, endlich, steht man vor dem schmiedeeisernen Tor, vor seinem Haus, am Ende der Straße, dem Ziel der beschwerlichen Reise hier hinauf. So weit das Auge reicht, nur Bäume, blühende Rhododendrenbüsche, einige verspätete, kläglich aussehende Kiefern, die Lust an der Ruhe bekommt man hier von selbst, denn alles stört, was hier nicht sein soll. Er atmet langsam, tief und sehr genau, bis in die letzten Ecken seiner alten Lunge, bringt die wenigen weißen Haare auf seiner Brust zum Zittern. Reibt sich über die schmerzende Stelle an der rechten Hand, massiert sie mit kreisenden Bewegungen, ist versucht, diesen Schmerz ein wenig zu vergessen. Wäre er nicht so feige, er würde sich diese richtende Hand einfach abschlagen, mit einem Stumpf könnte er allemal besser leben. Eine Hand, die soviel Unheil in die Welt gebracht hat, die über Leben entschieden hat, die unbedacht, beinahe bösartig das Schwert in die Geschichten vieler Menschen gestoßen hat. Jetzt eine alte, faltige, mit bräunlichen Flecken übersäate Hand, ein schmerzender Zeitenzeuge. |