alter mann im alten landEr steht, den Blick auf die Zypressen gerichtet und mit hängenden Schultern am offenen Fenster, spürt die Nachmittagssonne auf den Wangen, auf der Stirn, atmet die wohltuende Luft. Um hier hinauf zu ihm zu kommen, brauch es eine ganze Zeit den Weg hinter sich zu bringen, über marode Brücken, durch das alte Flussbett, vorbei an der Mühle, dem Kornfeld, dem Olivenhain und dann, endlich, steht man vor dem schmiedeeisernen Tor, vor seinem Haus, am Ende der Straße, dem Ziel der beschwerlichen Reise hier hinauf. So weit das Auge reicht, nur Bäume, blühende Rhododendrenbüsche, einige verspätete, kläglich aussehende Kiefern, die Lust an der Ruhe bekommt man hier von selbst, denn alles stört, was hier nicht sein soll. Er atmet langsam, tief und sehr genau, bis in die letzten Ecken seiner alten Lunge, bringt die wenigen weißen Haare auf seiner Brust zum Zittern. Reibt sich über die schmerzende Stelle an der rechten Hand, massiert sie mit kreisenden Bewegungen, ist versucht, diesen Schmerz ein wenig zu vergessen. Wäre er nicht so feige, er würde sich diese richtende Hand einfach abschlagen, mit einem Stumpf könnte er allemal besser leben. Eine Hand, die soviel Unheil in die Welt gebracht hat, die über Leben entschieden hat, die unbedacht, beinahe bösartig das Schwert in die Geschichten vieler Menschen gestoßen hat. Jetzt eine alte, faltige, mit bräunlichen Flecken übersäate Hand, ein schmerzender Zeitenzeuge. |
bin ich, diesen textanfang fortzusetzen. mal sehen, denn wenn es gelingt - bin ich froh. disziplin ist alles.
also wenn das nur ein Anfang ist, bin ich gespannt wie es weitergeht. Da hast du ja so einige Andeutungen gemacht, die vieles bedeuten können. Wenn du es bei dem Text belässt, find ich es trotzdem gelungen. Erzeugt so eine richtig schöne Atmosphäre
ich empfinde nach dem lesen des textes keine einfachheit etwas zu nehmen, wie es ist. eher das gegenteil. deshalb kann ich den letzten satz im gesamtkontext schwer nachvollziehen. ich mag wie die wenigen weißen haare auf der brust erzittern, ist ein bild so nah und in zeitlupe aufgefangen, steh ich voll drauf, als könnte man ihn berühren beim atmen. dk
nach mehrmaligem lesen empfinde ich diesen text als zu konstruiert. möglich, dass auch der letzte satz im kontext nicht wirklich passt. der versuch, das zu erzählende so zu verdichten, verstricken und gleichzeitig voluminös erscheinen zu lassen, gelingt mir nur an wenigen stellen. ich bin noch auf der suche, was meine persönliche ansicht in textverarbeitung angeht. die thematik interssiert mich, die überlegungen eines einzelnen aufzudecken und mit ihnen zu händeln. ich werde darüber nachdenken, mach es schon die ganze zeit und werde sehen, was daraus wird. ich darf gespannt sein.
dennoch, den letzten satz muss und will ich einbauen..
vielleicht solltest du aber auch einfach weiterschreiben und den text ersteinmal so stehen lassen! dann, im nachhinein, im blick zurück kann der text auch auf dich als autoren nocheinmal ganz anders wirken...denn vielleicht erscheint er dir zu konstruiert, weil du dir des entstehungsprozesses noch zu bewusst bist, die zeit fuer die einzelnen passagen, sätze und wendungen dir noch im sekundenfluss vorrüberrinnt...
ich mag diesen stil, auch weil er mich an noteboom, oder vielleicht auch ein wenig an frisch erinnert...
komischerweise mus ich bei deinem stil jedoch nie an olivenhaine und rhododendrenbuesche, sondern an das meer, die kalte brise der nordsee, des noerdlichen atlantiks denken...immer und uerball schwingt eine ruhige, angenehme melancholie mit...aber auch - und da hat der letzte satz seine berechtigung - diese innere ruhe, das es ist wie es ist, was sich beim betrachten, in meinem gefuehl noch immer des meeres, der weiten landschaft einstellt..
finde ich mich auch eher an der küste wieder. doch olivenhain und zypresse sind so wunderbar, zwischen diesen ist das leben auch sehr angenehm. die vor sich hin dürstende trockenheit kann einem die gedanken nur so aus dem leib brennen. und der einzelne lurch beobachtet dich sehr interressiert dabei.
momentane stagnation ob des textes unnatürlichkeit.