Schicksalhafte Begegnung
Schicksalhafte Begegnung ? Ein Tatsachenbericht
Wer hätte je gedacht, dass meine 1. Bioleistungskursarbeit zum traumatischsten Erlebnis meines bisherigen Lebens werden würde? Warum? Am besten fange ich vorne an. Ganz vorne. Viel weiter vorne, als die letzte Biologiestunde.
Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien, das Meer war blau. Das alles interessierte das kleine Pantoffeltierchen im weiten, weiten Ozean natürlich nicht im geringsten. Es war ja auch nur ein Pantoffeltierchen. Es dachte viel lieber darüber nach, wie es eigentlich zu seinem seltsamen Namen gekommen war. Hätte es einen Spiegel und bessere Augen gehabt, so wäre das ja kein Problem gewesen. Aber das hatte es nun mal nicht. Was blieb dem kleinen Pantoffeltierchen, wir wollen ihm der Einfachheit halber den Namen P.T. (sprich Pietie) geben, also anderes übrig, als blind und nachdenkend den ganzen lieben langen Tag durchs Wasser zu paddeln? Das hatten Millionen von Pantoffeltierchen vor ihm auch schon getan, woher hätte klein P.T. also ahnen sollen, dass man besser die Augen aufhält?
Klar, es war eine gefährliche Zeit. Taschendiebstahl und Raubüberfälle standen an der Tagesordnung, doch P.T. hatte sich nie davon beeindrucken lassen. So schwamm er also nichts böses ahnend und vor sich hin summend im großen weiten Meer umher, als ihm plötzlich ein unheimlich dreister und überaus stacheliger Kaktus den Weg versperrte.
Halt! Ein Kaktus??? Wie soll der ins Meer gekommen sein?? Und was noch viel wichtiger ist: Was wollte der hier? Ja, ja, ich weiß Kaktusse (!!!) gehören in die Wüste. Das Ding dort unten im Meer kann genauso gut ein Seeigel gewesen sein. Ich habe ja bereits erwähnt, dass P.T.?s Augen nicht die Besten waren.
Aber auf jeden Fall stieß der arme P.T. gegen dieses stachelige, sich im Meer befindende, den Weg versperrende Objekt. Und es kam, wie es kommen musste: Ein Stachel beschädigte aus Versehen P.T.?s pulsierende Bläschen. Das sorgte dafür, dass sein Organismus beschädigt und somit beeinträchtigt wurde. Genauer gesagt: P.T. löste sich auf. Eigentlich platze er ja, aber das läuft im Endeffekt auf das selbe hinaus: Der arme, kleine, unschuldige P.T. war weg.
Und dieses historisch wichtige, schicksalhafte Ereignis zieht nun seine weiten Kreise bis hinein in die heutige Zeit. Aber haben die Pantoffeltierchen aus diesem Geschehnis gelernt? Nein! Nichts hat sich seit dem verändert. Dabei ist Anpassung an die Umwelt doch eins der Kennzeichen des Lebens. Aber nein. Immer noch paddeln die kleinen Pantoffeltierchen mit ihren anfälligen, unstabilen, pulsierenden Bläschen im Meer herum und schweben in ständiger Gefahr zu platzen. Wer weiß schon, wann wieder einmal so ein Kaktus im Ozean aufkreuzt? Mir soll es ja egal sein, aber leider ist es das nicht meiner Biolehrerin. Und so wurde die Geschichte des armen, kleinen P.T. Gegenstand der ersten Bioleistungskursarbeit der 11er. Wenn auch in etwas realitätsferner Form. Meine Lehrerin hat nicht die geringste Ahnung, was für Qualen P.T. durch gemacht hat. Aber wer weiß schon, was damals wirklich geschah? Ich meine, außer mir?