Der Fiebertraum Der letzte Tag bricht an. Der letzte wirkliche Tag Mit ihm. Zeit tröpfelt dahin Und ich bin nicht ganz bei der Sache. Gedanken träge wie Orangenmarmelade. Doch die Sinne, So scharf, Gravieren gleich alles ins Gedächtnis, Weil das Hirn heute nicht will, Nichts verarbeiten kann. Und wir sitzen in gemütlicher Runde, Und sie reden, Die anderen mit ihm, Über seltsame Themen: The birds and the bees… und Fleischpasteten. Ich nippe an meinem Tee Und bin die Ruhe selbst. Ein Abschiedsfoto! Kurz hat mein Hirn noch einmal aufgeflackert Und diesen Wunsch geäußert. Dann der wirkliche Abschied. Es ist alles ein Traum. Ich denke nichts, Fühle keine Wehmut oder Trauer. Bin nur. Spüre Seine weißen Marmorhände an meinen Schultern, Den kratzigen Bart an meiner Wange, Die weichen Lippen. Und er ist fort. Ich habe ihn nicht gehen sehen. Warm, so warm. Ein paar letzte Formalitäten. Ich gehe mit den anderen zum Appartement, Aber ich spüre meine Beine nicht, Wie sie sich bewegen. Ich kann meinem Körper zusehen, Nicht kontrollieren, Als säße ich, Ein kleines Ding in meinem trägen Kopf Und schaute durch die Augen gleich Fenstern hinaus. Wir sind da. Nur kurz ausruhen. Niedersinken. Versinken. Hinab… So warm. Und das Fieber übernimmt die Regie. Eins zu null für Influenza. Doch was kümmert mich das? Denn sind dort nicht Hände an meinen Schultern, Ein Bart an meiner Wange Und Lippen…? |