Veröffentlichung von dp vom 27.03.2006 in der Rubrik Freiheit.
Letzte Änderung am 12.05.2008.
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Um den Tag in achtzig Zelten (3) Wir liegen Rücken an Rücken, unsere Nasen nur wenige Zentimeter von der im Wind bebenden Zeltplane entfernt. Ich vermute deinen Atem irgendwo zwischen den tausend Geräuschen der Nacht. Kleine Tiere rennen um unsere Lagerstelle, nächtliche Jäger zischen über den Sternenhimmel. Du bist alles was ich suche, alles was ich brauche. Dein Rücken drückt sich gegen meinen, unsere Schlafsäcke berühren sich in der Mitte. Dann biegt sich das Zelt, wird von einer Windböhe zu Boden gedrückt. Die Plane klatscht auf mein Gesicht, ich öffne die Augen, den Reißverschluss und springe in die kühle Nacht. Es riecht nach Regen, der unendliche Himmel ist aufeinmal schwarz und sehr nah. Irgendwo kann man die Dämmerung erahnen. Komm wir müssen los, rufe ich ins Innere, doch nur mein Schlafsack liegt zerknittert da. Also lächle ich und stopfe ihn in den Beutel, presse die Luft aus der Isomatte, packe die Planen zusammen und schultere meinen Rucksack. Die Stirnlampe wirft einen einsamen, aber schönen Kreis in den aufkommenden Morgen. Dann kommt der Regen. Kühl, erfrischend, lebendig.
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Neuer Dämmerung Erfrischend Kühl Lebendig
Morgen
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