Ich liebe dich

Im Dunkeln verschwinden alle Farben.
Es geht nur noch um unsere Körper.
Die überlasteten Augen können nicht entspannen.
Ich spüre nur noch die Wärme deines Körpers.
Und dich.
Ich möchte dich umarmen.
Doch tue es nicht.
Du liegst so ruhig vor mir.
Ich möchte dich nicht aufwecken.
Ich betrachte dich.
Schaue mir jede kleine Falte an,
jede kleine Wölbung.
Deine geschlossenen Augen.
Du bist so schön.
Ich liebe dich.

Ich kann nicht schlafen.
Es ist Nacht, doch ich bin hellwach.
Plötzlich höre ich einen lauten Vogelruf von draußen.
Ein krächzen.
Ich stehe vorsichtig auf,
um dich nicht zu wecken.
Schleiche langsam auf den Balkon.
Graues Licht.
Es ist nicht richtig dunkel und ich kann den Baum,
auf dem der Rabe sitzt,
genau erkennen.
Ich schaue den Vogel an.
Und ich habe das Gefühl,
dass er mir direkt in die Augen sieht.
Doch ich glaube es nicht.
Er ist ein Tier,
ein Vogel.
Nein,
er kann mir nicht in die Augen schauen.
Das kann nicht sein.

Ich schrecke auf.
Der Vogel schreit erschreckend laut.
Mit starken Flügelschlägen
fliegt er davon.
Ein Geräusch hinter mir.

Ich schrecke ein zweites Mal auf
Und drehe mich um.
Du stehst da.
Verwundert,
dass ich auf dem Balkon stehe.
Du fragst mich, warum.
Ich antworte dir nicht,
sondern schiebe dich vorsichtig zurück ins Zimmer
und dann ins Bett.
Du bist verwirrt,
du weißt nicht was los ist.
Das ist mir egal.
Jetzt bist du wach.
Ich umarme dich.
Dann Küsse.
Du verstehst es nicht,
erwiderst aber meine Liebe.
Mir wird heiß.
Ich streife die Decke von uns herunter.
Umarme dich immer mehr,
ziehe dich aus.
Küsse.
Du tust das Gleiche mit mir.
Mir ist heiß und kalt zugleich.
Ich genieße dieses Gefühl,
ich genieße dich.

Jetzt schläfst du wieder.
Ich bin nicht müde.
Habe auch nicht das Bedürfnis zu Schlafen.
Ich fühle mich so leicht,
so frei.
Du liegst in meinen Armen,
mit dem Gesicht zu mir.
Du bist so schön.
Ich liebe dich.