ZWANG
Im leeren Hals einer Weinflasche Im steten Schritt: Bloß keine Ritze übertreten An der roten Ampel: Von 10 bis Null zählen und dann Grün Festgebissenes im Hirn Wenn... Dann... Pfadfindertraumata Jeden Tag eine gute Tat: Dann zahlt es sich aus oder heim. In die Kirche gehen Wenn´s kränkelt und nah von Tod: In die Kirche gehen: beten. Porno Lotto Kasino ..........o |
"Ich mache die Regeln ('as I go'), teile sie dir nicht mit, denn du darfst nicht mitspielen. Deine Regeln kenne ich, und finde sie scheiße. Traue keinem über dreißig. Fasch-o."
so verstehe ich das (und ich bin vierzig, haha)
Es ist ein Blick von außen, jedenfalls fühle ich mich ausgeschlossen.
Du beschreibst selbstgewählte Regeln, die nicht schon dadurch Zwänge sind, dass sie so leicht einzuhalten sind. Der Zwang im Weg des geringsten Widerstandes, wenn man die Kraft nicht aufbringt, auszubrechen aus Konformität.
Mich bewegt eher die Frage:
Was kostet (uns/mich) soviel Kraft?
Politischer: wer will uns im Zaum halten?
Lieber JA
Wen zitierst Du zu Beginn Deines Kommentars?
= habe ich Mühe! Hilf mir!
Sehr gut finde ich, wie Du den "Blick" beschreibst. Ich freue mich über Deinen Kommentar, weil Du ZWANG beschreibst.Und die Zwänge eines jeden sind sehr verschieden: der eine trinkt...andere spielen Lotto...und ich, ich erwische mich eben an der Ampel und das nimmt mir so viel Kraft weg: ich würds gern löschen: verstehst mich jetzt? Es ist eine Form von Fremdbestimmung, politisch im Kleinen. Sowohl die große als auch die kleine Form lehne ich ab. Oft in Kindheit und/oder Jugend irgendwo eingetrichtert; schrecklich.
Sollte sich Dein "o" nach "Fasch" in irgendeiner Weise auf mich und/oder Text beziehen?
Mein "...o" wär entschieden dagegen und ich würde Dich bitten Vorsicht walten zu lassen.
Ja, Du fragst ausgezeichnet und trefflich; was kostet uns soviel Kraft und wer will uns im Zaun halten?
Wir sind eben nicht frei!
Jeden Tag ein bisschen im Kleinen kleine Zeichen setzen im Für und Miteinander, ein paar helle Blicke schenken und zivilen Mut und damit andere anstecken? Ja, das möcht ich! Du auch?
wir sind frei.
es kommt drauf an, von wo man sieht. Ich sehe die Freiheit (auch die des bindenenden Bekenntnisses) dankbar aus dem Blick der Unfreiheit. Die Kinder haben Hunger.
Aber eben nicht nur meine. Das übersehen viele.
Ampeln wurden eingeführt, damit Autos weiter in den Häuserschluchten fahren durften. Sie hatten soviele Arbeiterkinder getötet. (Meine Theorie. Die auch dann richtig ist, wenn sie historisch nicht ganz stimmt.)
Bekenne Dich zu Regeln, die dem Schwächeren dienen.
Ich halte viele Regeln ein, weil ich sie (noch) nicht verstehe, und womöglich nicht einmal wahrnehme.
Das am Anfang ist mein, und auch kein Zitat; ich habe es in Anführung gesetzt, um es von dem Rest abzusetzen.
Der Fascho wäre dann ich, als Lesender. Und bezieht sich auf deinen Kommentar zum Sartre-Spiel.
"I make the rules up as I go" ist so eine Redewendung, kommt bei Sheryl Crow vor ("Strong Enough").
Ich gehe in die Kirche (manchmal) und stehe an roten Ampeln (meist). (Schreiben ist für mich Gebet, wenn man so will. Manche finden mich blasphemisch.)
Ich richte mein Leben so ein, dass das Stehenbleiben mir nichts ausmacht. An Kreuzungen schaue ich mich um, löse mich von Gedanken.
Wie soll ich sagen (sorry, dass das hier so lang wird)? Erwisch Dich doch nicht an der Ampel. Nimm die StVO im Herzen an. (Das deutsche Arbeitsrecht ist auch sehr cool.) Und halte mit Freuden an. Lies sie Springer-Presse-Überschriften an dem Eck-Kiosk neben Dir. Guck, ob Deine Schuhe offen sind. Lächle das Kind im Kinderwagen an. Plane einen Korridor zwischen die kommenden Hundehaufen. Sammle Schreibstoff. Und verdammt nochmal, wenn keiner guckt, und kein Auto kommt, dann geh rüber. (Aber vergiss nicht: links, rechts, links gucken.)
Wir sind frei. Zu fragen, allemal. Ja, und Zeichen zu setzen. Unsere eigenen. Mit Mühe, die ich Liebe nennen würde.
Danke der Nachfragen.
es war ein Genuss, Euch zu zuhören.
Jetzt leg ich mir Blumfeld rein. Und finde es immer noch nicht abgegriffen...wollt Ihr mithören?
http://www.youtube.com/watch?v=vrMTs1KwxhQ&feature=related
herzlichst,
die lametta
ach ja (falls sich das auf den Text hier bezog): lösch es nicht. Ich nehme hier meine Texte immer raus, wenn sie woanders Verwendung finden. Manchmal bleiben dann nur die schwachen übrig (damit sage ich nichts über Deinen hier). Das bin nicht ich, ist nicht mein heutiges Ich. Dadurch sind sie eventuell umso relevanter.