Ohnmacht
Beide waren wir niedergeschlagen, ob der Entscheidung die wir, nach nunmehr drei Jahren, als einzig verbleibende Lösung fällten. Doch niedergeschlagen waren wir mehr der Müdigkeit als der Trauer wegen. Abgekämpft. Wir haben letztendlich bedingungslos mit offenen Karten gespielt, im Versuch begriffen jeder des anderen Lage und Motivation nachvollziehen zu können, was auch gelang, auch wenn dies unweigerlich zu gefällter Entscheidung führte, die wohl stets mit heftigen Schmerzen verbunden ist. Jedenfalls für gewöhnlich, uns hingegen, und ich bin dankbar dafür, schenkte die lange Zeit des Kampfes eben jenen Schutz des klaren Verständnisses, der es nun ermöglichte ohne jegliche Anspannung der Wahrheit ins Auge zu blicken und den Weg voran zu schreiten, den wir, jeder für sich, irgendwo begonnen hatten zu gehen.
Es war still um uns herum, alles gesagt- und doch legte sich ihre Stirn ein allerletztes mal in Falten als sie mich ansah und fragte. „ Aber wie kommst du zu solch einer Ansicht, ganz abgesehen davon das du diesem Ursprung deiner Stimmung erlaubst bis in deine Beziehung hin Wirkung zu entfalten?“
Wieder Stille.
Und aus mir purzelten die Worte wie Perlen die man an einer Schnur abwärts gleiten läßt. "Manchmal habe ich das Gefühl ich hätte begriffen, den Zusammenhang, die Logik, den Sinn. Als hätte ich unter Millionen von Puzzle-teilen das eine noch fehlende gefunden. Doch dann seh ich es mir genauer an, sehe das die Form die richtige ist, doch dann stelle ich fest, es ist zu groß, für mich." |