der herr der hühner
es ward geschrieben:
ein huhn sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins dunkel zu treiben und ewig zu binden.
die prophezeihung, gemacht, vor mehr als siebenhundert jahren, von dem, nun schon leicht verwesten großmagier von mehralk, sollte in kürze ihre erfüllung finden.
die gesellschaft, welche sich bei erniedrigendem regenwetter auf dem gutshof des alten semmler, der etwas abseits vom dorf an einem, bei schönem wetter glas klaren, bach lag, eingefunden, um dem einmaligen geschehen, was unter gewöhnlichen leuten nicht weiter beachtung fand, beizuwohnen. vor ort befanden sich der dorfzauberer kar-ott, ein kleinwüchsiger liebenswerter mann, in fortgeschrittenem alter, dessen gehilfe und einziger freund ashgali nistam, sowie der, im ganzen landstrich für die beste hühnerzucht bekannte, freydrich samenhort und der alter semmler selbst, der dem treffen mehr aus langeweile, als aus neugier seine gesellschaft aufdrängte.
es schien soweit zu sein. das zweitprächtigste huhn des stolzen züchters saß, eingeschlossen durch den ungewöhnlichen menschenkreis, auf einem, mit grünem samt bezogenenen kissen und blickte verdutzt in die, mit erwartungsvollen gesichtern abwartende, runde. kar-ott verbrannte in einer abgenutzten kupferschale ein, nach allen gewürzen der welt gleichzeitig riechendes, kraut und wedelte es mit einem, extra für diese zeremonie angefertigten, pelikanschnabelfächer dem huhn, von dem erwartet wurde, dass es das ei der macht legen würde, zu
der alte semmler kratzte sich gerade gelangweilt den dicken, behaarten bauch, als ein prächtiger, überdimensionaler bussard, aus dem regnerischen himmel stürzend, das huhn mit seinen, speziell für solche einsätze präparierten, klauen packte und, ehe man drei mal packdensack sagen konnte, die beute mit sich reissend, in den bewölkten himmel abhob.
der alte semmler verschwand leise lachend im haus und brummelte irgendetwas von prophezeihuhn oder so...
gnihihihi. †!