state of emergencyEs ist 7.30, Sonnabend und eiskalt. Ich bin viel zu früh... Ich gehe durch die Stadt und mir begegnen, außer ein paar Frühstücksbrötchenholern, nur 'ne handvoll Bauarbeiter. Zwischendurch fange ich englische Selbstgespräche an - oh mann, was dreißig Minuten tiefgekühlte Einsamkeit aus einem machen können. Irgendwann erreiche ich den Park und ich wandere, zwei Knöpfe mit Björk in den Ohren, durch reifbedeckte Bäume. Am liebsten würde ich jetzt einfach lostanzen, aber hier spazieren immer mal so Mittvierziger mit ihren Hunden entlang und gucken schon komisch ohne dass ich hier durch den Park tanze. Das Wasser in dem kleinen Teich, mit dem Betonseehund in der Mitte, ist ganz schwarz. Vor Langeweile balanciere ich nun über jede sich bietende Kante. Meine Finger und Zehen werden allmälich taub und die Clementinen in meiner Tasche verwandeln sich langsam in orange Eisklumpen. Björk singt grad "state of emergency" - ja passt schon, aber genug gewartet, gleich bist du da und dann geht's ab in die Wärme! |