Kinder kriegenViele haben Angst vor dem Kinderkriegen. |
Falls es jemanden interessiert: "memento multos morituros!" soll soviel heißen wie "Bedenke, dass viele gestorben sind und sterben!" (meinte ein Lateinlehrer/Referendar) und eine Anspielung auf "memento mori!" sein, das sich auf einen selbst bezieht ("Bedenke, dass du sterben musst!"). Dieser Leitspruch des Barock steht für mich zumindest zu einem Teil auch für die Ignoranz der westlichen Welt gegenüber dem Leid, das sie selbst produziert, denn es war auch die Zeit, in der es mit der Kolonialisierung erst so richtig los ging. Doch hier wurden sich relativ bequem (ok, in europa gabs zu der Zeit auch Kriege) Gedanken über die eigene Sterblichkeit gemacht, während in Übersee sinnlos Menschen abgeschlachtet und Kulturen ausgerottet wurden.
Das "de[<-vernuscheln!] Kinderkriegen" soll ganz einfach eine doppelte Deutung ermöglichen. So kann man "deN Kinderkriegen" oder "deM Kinderkriegen" verstehen.
Also, ich würd mich über irgend eine Kritik freuen!
ßi
mir gefällt es, obwohl ich nicht genau weiß, wieso...schließlich ist das doch ein stück freiheit, dass du da einschränkst....ich glaube es liegt an der aufmachung.
wobei sich bei mir bei den lateinischen versen die nackenhaare aufstellen....grauenhafte erinnerungen!!!!!!
Danke erstmal für die Kritik!
tja, ich wurde nie dazu gezwungen, latein zu lernen, hab immer nur da und hier ein paar gaaanz tolle sprüche aufgesammelt. klingen ja immer ach so intelligent... aber hier gehts ja bloß um die anspielung - und außerdem stelle ich mir den Spruch immer spanisch ausgesprochen vor...(egal...)
"...schließlich ist das doch ein stück freiheit, dass du da einschränkst...." - ich schränke da keinerlei freiheit ein! ich erinnere nur daran, dass man auch hinter seinen Friede-Freude-Eierkuchen-Horizont schauen sollte, fordere eigentlich noch mehr Freiheit - Freiheit zu kritisieren und trotzdem zu aggieren. Auf den Kinderaspekt bezogen, Freiheit sie in kritischem Bewusstsein laufen zu lassen(die Kinder) und trotzdem zu lieben, zu leben - nur halt ohne das " ...und denk' am besten gar nicht nach!"(Zitat Silbermond oder so).
"....ich glaube es liegt an der aufmachung." - hast du da was konkreteres?
na...es reimt sich so schön symphatisch. so, dass man beim lesen direkt ein bischen lächeln muss. trotzdem verstehe ich jetzt nicht ganz, was du eigentlich meinst. schon gar nicht auf deinen kommentar bezogen!
meinst du vielleicht die verschiedenen ebenen? man kanns ja auch als "viele haben angst vor DEM kinderkriegen lesen. darauf sind eigentlich auch direkt die stichworte wie "Parallelitätsdruck"(wird eigentlich für den druck verwendet,den viele frauen heute fühlen, karriere und kinder nebeneinander zu regeln) bezogen.
Nochmal zur freiheit: ich möchte mit meinem appell, dass es möglich ist, unseren (westlichen) wohlstand mit der entwicklung und friedenssicherung in der sog. "dritten welt" und auch das kinderaufziehen mit der karriere zu vereinbaren, freiheiten schaffen. Und ein kleines bisschen ist der Text auch eine parodie auf die ängste vor und das wegschauen von grundsätzlichem wie kinderkriegen und frieden.
Ja ein guter Gedanke und eine gute Absicht - steckt sicherlich beides in dem text. Ich finde die Reime eher Lahm, aber es ist klar worauf es ankommt nämlich auf den Inhalt.
Yin & Yang
Es gibt immer die eine und die andere Seite, ich finde deine Einstellung dazu super und ich glaube ich schließe mich dir auch vollkommen an, allerdings mit der traurigen Gewissheit, dass die Welt in ihrem Fortschritt nicht anders existieren kann, und es wird sich alles immer mehr polarisieren im Laufe der Zeit.
die doppelbedeutung von kinderkriegen bietet natürlich an, einen einzigen text darüber zu verfassen, ich habe aber das gefühl, dass es ein wenig an den haaren herbeigezogen ist.
nach der politischen debatte vor ein paar jahren haben wir uns sicher alle gedanken darum gemacht, warum es weniger kinder gibt oder haben zumindest die vorgegebenen faktoren der politik übernommen, die sicherlich ebenfalls eine rolle spielen...hm... da schnacken wir ein anderes mal, wenn magst.
ich kann gar keinen speziellen kommentar verfassen weil du so viele themen behandelst: angst vor der verantwortung kinder zu erziehen, für die zu sorgen, "kindersoldaten", die endfolgen von beidem (vermischt in einer strophe), globalisierung, chancengleichheit, wirkliche liebe, angst vor liebe...
ja, ich bin mit dem text einerseits überfordert, andererseits unzufrieden, da er viel anreißt aber für mich den gegenstand kinder kriegen/kinderkriegen gedanklich zu wenig behandelt. (ich hatte natürlich eine erwartung nach dem titel)
es sind sehr sehr schöne zeilen drin vorhanden aber ich selbst, würde es überarbeiten und vor allen dingen kürzen um ihm eine massivere aussage zu verleihen.
liebe grüße su
tja danke für die nette kritik madame!
es stimmt natürlich, dass ich viele themen nur anreiße. muss aber mal angeben, dass ich den größten teil vom text bereits vor der grossen diskussion geschrieben hatte, das ganze dann später erst überarbeitet veröffentlicht hab. ne, werd den alten schinken wahrscheinlich nich nochma aufwärmen und überarbeiten.
sind uralte gedanken, die in ihrer unausgereiften kürze irgendwie schon noch bestand haben, aber damals natürlich auch noch einfacher zu formuliern waren. hab mich damals selbst kein bisschien in der möglicherweise zukünftigen vaterrolle gesehn, da konnte ich solche kritik auch so einfach und wütend schreiben. genauso wenig kann ich die thematik kinderkriegen bislang besser beurteilen, weil sie für mich immer noch zu entfernt liegt.
also lass ich den text erstma so ruhn.
freu mich natürlich trotzdem immer über deine kritiken!!
lg
miro