in einer zeitung las ich, |
anklagen im vergleich mit der eigenen hoffnungslosigkeit und sinnentleertheit, aber darüber hinaus, gibt es da was? die negation unserer welt hebt sich auf und braucht keinen fürsprecher, wir alle wissen darum! du scheinst die dinge zu erfassen, du scheinst deine perspektive aus einem anderen standpunkt als dieser von dir beschriebenen welt zu wählen, welcher ist es? was ist dein apell, wo ist dein ziel?
ich mag deinen stil, er hebt sich sehr von dem der anderen autoren ab, er ist politisch-immer!? aber er steckt in der anklage fest, in der bestandsaufnahme! das wirkt pubertär, solange in der gesamtheit des werkes keine eigene alternative formuliert wird! dann stößt man sich an harten und unbequemen formulierungen, die deine weltsicht in schwarzes licht tauchen und nihilismus verbreiten, du kommst nicht weiter, oder?
Dein Text hat die Form eines Gedichts, das verstehe ich nicht ganz.
Ich muss meinem Vorkommentator zustimmen: eine sehnsucht oder eine idee, für eine alternative kann man nicht erkennen, daher bleibt der letzte Eindruck ein bisschen "leer"...
geht es hierbei eigentlich mehr um den einzelnen, ganz persönlich, oder um die masse? vielleicht ist das aber auch meine aufgabe, als leser...
deine verwesenden leichen solltest du mal beerdigen!!! grins..., aber wer tut das schon, was?
nun, dieses gedicht ist in der tat insofern politisch, als ich ihm eine bestimmte annahme über die welt zu grunde legte. es ist allerdings keine anklage, denn eigentlich klage ich nicht an, und es ist keine reine bestandsaufnahme, es ist ein mängelhinweis, es ist eine aufforderung. es geht nicht darum, leichen (und in der tat meinte ich das eher gesamtgesellschaftlich denn persönlich)zu beerdigen, es geht um ihre autopsie. daß ich mich dabei im vagen halte, dessen muss ich mich schuldig erklären, allerdings erschienen mir aufklärerische sätze mit bedeutungsschwangerem fragezeichen am ende nicht minder pubertär. ich berufe mich als ganz auf den marcusianischen transzendenzgedanken, und überlasse die deutung dem leser. achso, ja.. gedichtform. hat es die? ich weiß es nicht. ich habe die sätze nach einem inneren klang abgefaßt, so wie es mir stimmig erschien. nenne es gedicht oder nenne es wortgewordene gedankenfetzen, ich weiß nicht, ob das eine rolle spielt. welche bedeutung dies für dein verständnis hat, mit verlaub, versteh' ich nicht.
das soll keine kritik an euren kritiken darstellen, über welche ich mich sehr freue, es ist lediglich der versuch, worte zu finden, die eben jenen gerecht werden.
wer kritik an der kritik anderer übt, rechtfertigt sich doch nur. und das braucht niemand zu tun. mein wissen, dass ich aus dem deutsch LK mitgenommen habe, als werkzeug für mein leben soll es dienen, lässt mich behaupten, dass dein text ein gedicht ist. es hat verse, die , so scheint es, bewusst in diesem rhythmuss und in dieser form gewählt wurden, einer melodie folgen.
Goethe würde vielleicht protestieren, aber Charles Buckowski zustimmend nicken.
das thema selbst ließe sich stundenlang erörtern. die gradfrage: ist es notwendig? in der zukunft suchen oder aus der vergangenheit schöpfen? ich bin für zukunft. die vergangenheit sollte uns als hilfe dienen, als nachschlagewerk. sollen sie doch den versuch starten, faustens frage endlich zu beantworten, "was die welt im innersten zusammenhält".
kommen wir nun zum fazit: ich finde das gedicht sehr gelungen. es bedarf keineswegs einer "eigenen initiative" es begnügt sich völlig damit, dem leser aufmerksam zu machen und selbst antworten zu suchen, initiativen. außerdem müssen gedichte nicht zwangsweise und pauschalerweise immer autorenpersönlich analysiert werden. schließlich dienen sie nur als mittel zum zwecke der kommunikation.
Luc