Veröffentlichung von §* vom 15.02.2005 in der Rubrik Familie.
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Eifelturmgebaren Eifelturmgebaren
oder
Vom Mond, der auch garkeine Sonne sein möchte
Der Sichelmond steht leis',
ohne Widerwillen wie mir scheint,
am Abendgrund
jenes unbestimmten
Eifelturmgebarens.
Silbern leuchtet ihm
die Sonne von weit her.
Er erträgt's gar ehrfürchtig
in ihrem Schatten bloß
zu schwitzen.
Was, wenn er sie nur wär'?
Scheinen statt beschien' zu sein?
Ihm ist's ja nicht beschieden.
Doch kein solch' Gedanke
findet sich bei ihm.
Denn es ist die Nacht
mit ihrem kühlen Schatten
die sein Reflektieren
sichtbar macht.
Es kann mit blossem Aug'
besehen werden.
Für ihn braucht es keines
der verdunkelten Gesichter,
die trotz Tageslicht noch dichter
an Feuerzungen sich ergötzen woll'n.
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ßi
schreibt am
16.02.2005 (18:40 Uhr)
Hey, schöner text!
Die letzte Strophe gefällt mir am besten. Ich glaube, deshalb leb' ich ohne Flimmerkiste...
Die anderen Stellen muss ich, glaub ich, erstmal sich setzen lassen - die schreien ja geradezu nach Analyse - und dazu hab ich grad leider keine Zeit!
§*
schreibt am
18.02.2005 (22:23 Uhr)
Schreie nach Analyse werden ja gerne mit "Keine Zeit!" oder "Grad ist schlecht" kommentiert. Aber bevor noch anfange wie ein Neomarxist anzuhören, schweig ich lieber ; )
Analyse tut in dem Fall ja auch überhaupt nicht not.